Geldwäschegesetze

Geldwäschegesetze umfassen gesetzliche Regelungen zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Ziel ist es, illegale Herkunft von Mitteln sichtbar zu machen und deren Weiterverwendung zu verhindern. Die Gesetze verpflichten Banken, Zahlungsdienstleister, Versicherungen, Vermittler und auch bestimmte Berufsgruppen sowie deren Kunden, geeignete Sorgfaltspflichten (Know-Your-Customer) einzuhalten, Verdachtsfälle zu melden und Transaktionen zu überwachen.

Auf internationaler Ebene basieren Geldwäschegesetze auf Standards der Financial Action Task Force (FATF) und auf EU-Richtlinien zur Geldwäschebekämpfung. Diese Standards werden von den Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt. In Deutschland ist das zentrale Regelwerk das Geldwäschegesetz (GwG), das EU-Anforderungen in nationales Recht überführt und durch Aufsichtsinstitutionen wie BaFin umgesetzt wird. Es regelt Pflichten wie Identifikation und Prüfung von Kunden, Feststellung wirtschaftlich Berechtigter, risikobasierte Sorgfaltspflichten, die Überwachung von Transaktionen sowie Aufbewahrung von Unterlagen.

Wichtige Verpflichtungen umfassen die Risikoanalyse, laufende Kontrolle von Geschäftsbeziehungen und bei erhöhtem Risiko zusätzliche Sorgfalt, Einschluss von politisch exponierten Personen (PEPs) und Kenntnis der Herkunft von Mitteln. Verdachtsmeldungen müssen an die zuständige Financial Intelligence Unit (FIU) erstattet werden; fehlende Meldungen oder unzureichende Kontrollen können Bußgelder, strafrechtliche Folgen und Reputationsschäden nach sich ziehen. Unternehmen sind zudem verpflichtet, interne Compliance-Strukturen aufzubauen, einen Geldwäschebeauftragten zu benennen, Mitarbeitende zu schulen und Aufzeichnungen gemäß gesetzlichen Vorgaben zu führen.

Geldwäschegesetze dienen damit der Prävention, Aufdeckung und Sanktion von Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsaktivitäten und betreffen sowohl Finanzinstitute als auch ausgewählte professionelle Dienstleister.