Gefäßstatus

Gefäßstatus bezeichnet den aktuellen Zustand der Blutgefäße eines Menschen und umfasst Arterien, Venen und mikrovaskuläre Gefäße. Er beschreibt Struktur, Funktion, Durchblutung und eventuelle Veränderungen wie Atherosklerose, Entzündung, Thrombosen oder Insuffizienz. Ein gründlicher Gefäßstatus dient der Beurteilung des Durchblutungszustands, der Gewebeperfusion und der Heilungskapazität sowie der Planung therapeutischer Maßnahmen.

Zu den Hauptbereichen gehören der arterielle Gefäßstatus, der venöse Gefäßstatus und der mikrovaskuläre Status. Der arterielle Status bezieht sich auf die Durchblutung von Extremitäten und Organen, klassisch untersucht über Puls- und Hauttemperaturstatus, Doppler-Ultraschall und bildgebende Verfahren. Der venöse Status umfasst die Funktion des venösen Rückflusses, die Insuffizienz und thrombotische Gefäße. Der mikrovaskuläre Status beschreibt die Kapillardurchblutung und Gewebeperfusion, die besonders bei Wundheilung und Diabetessituationen relevant ist.

Typische Untersuchungsmethoden sind klinische Beurteilung von Puls, Hautfarbe und Temperatur, der Ankle-Brachial-Index (ABI) oder Toe-Brachial-Index (TBI) zur Einschätzung arterieller Durchblutung, duplex-Doppler-Ultraschall, sowie weiterführende bildgebende Verfahren wie CTA, MRA oder Angiografie. Ergänzend können TcPO2-Messungen oder kapillare Mikrozirkulationsassessment erfolgen.

Gefäßstatus ist zentral für Diagnostik und Therapie bei peripheren Durchblutungsstörungen, venösen Erkrankungen und Gefäßerkrankungen von Organen. Er beeinflusst Risikostratifizierung, Operationsplanung, Rehabilitationsentscheidungen und Verlaufskontrollen; modifizierende Faktoren umfassen Diabetes, Hypertonie, Dyslipidämie, Rauchen und Adipositas. Behandlungsansätze reichen von konservativer Risikoreduktion über medikamentöse Therapie bis zu reversibler oder redefinierter Gefäßrevascularisation.