Funktionalistischen

Funktionalistischen ist die attributive Form des Adjektivs funktionalistisch bzw. funktionalistisch und wird in der deutschsprachigen Fachsprache verwendet, um Merkmale, Theorien oder Stile zu kennzeichnen, die die Funktion eines Objekts oder Systems betonen.

Im Bereich der Sozialwissenschaften bezeichnet Funktionalismus eine Perspektive, die soziale Institutionen als Teile eines Gesamtsystems sieht, deren Aufgaben der Stabilität, Reproduktion und dem Funktionieren der Gesellschaft dienen. Bedeutende Vertreter sind Émile Durkheim, Talcott Parsons (Struktur-Funktionalismus) und Robert K. Merton (mittelbereichlicher Funktionalismus). Kritiker weisen darauf hin, dass der Ansatz Machtverhältnisse, Konflikte und Wandel oft vernachlässigt.

In der Architektur und im Design bedeutet Funktionalismus, dass Form dem Zweck folgt. Typisch sind einfache, effiziente Gestaltungen, die Nutzbarkeit und Materialeigenschaften in den Vordergrund stellen. Wichtige Strömungen stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert, mit Einflüssen des Deutschen Werkbunds und der Bauhaus-Bewegung; prominente Verfechter sind unter anderem Le Corbusier. Der funktionalistische Stil wird häufig mit Modernismus assoziiert; Kritikpunkte betreffen Monotonie, Standardisierung und den Verlust kultureller Ausdrucksformen.

In der Linguistik und Sprachwissenschaft beschreibt Funktionalismus Ansätze, die sprachliche Strukturen aus kommunikativem Zweck und Gebrauch ableiten, statt ausschließlich abstrakte Formregeln zu betonen. Funktionale Grammatik, der Prager Schule oder der funktionalen Satzperspektive kommen hierbei eine zentrale Rolle zu.

Die Formulierung funktionalistischen findet sich damit in vielen Feldern, um einen Fokus auf Zweckmäßigkeit, Nutzungskontexte oder Funktionszusammenhänge zu markieren. Sie dient oft als Gegenüberstellung zu formalistischen oder generativen Ansätzen. See also: Funktionalismus, Funktionalität.