Fibrinogenspiegels

Fibrinogenspiegels bezeichnet die Konzentration des Fibrinogens im Plasma. Fibrinogen ist ein lösliches Plasmaprotein, das in der Leber synthetisiert wird und in der Endstufe der Blutstillung durch Thrombin in Fibrin übergeht, wodurch der Gerinnungsfaden entsteht. Es wirkt außerdem als Akutphasenprotein und beteiligt sich an Wundheilung und Entzündungen.

Bei gesunden Erwachsenen liegen die Referenzwerte in der Regel zwischen 2,0 und 4,0 g/L, je nach Labor und Messmethode. Schwangere Frauen, Personen unter Östrogentherapie sowie Menschen mit akuter Entzündung können erhöhte Werte zeigen; Lebererkrankungen, Verbrauchskoagulopathie oder schwere Gerinnungsstörungen führen oft zu niedrigen Fibrinogenwerten.

Zur Bestimmung werden unterschiedliche Methoden verwendet. Der Clauss-Test misst die funktionelle Fibrinogenaktivität, während immunologische oder nephelometrische Methoden die Fibrinogenmenge als Antigen angeben. Ergebnisse sollten kontextualisiert werden, insbesondere bei bestehenden Gerinnungsstörungen.

Klinisch dient die Bestimmung der Beurteilung von Gerinnungszuständen wie Hypofibrinogenämie bei Lebererkrankungen, DIC oder schwerer Blutung; Hyperfibrinogenämie ist eine Akutphase-Reaktion und kann mit Entzündungen, Infektionen, Verletzungen, Schwangerschaft oder östrogenhaltiger Medikation auftreten und ist mit erhöhtem Thromboserisiko verbunden. Die Ergebnisse beeinflussen Therapieentscheidungen, etwa Fibrinogenersatz oder Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung.

Interpretation und Praxis: Berücksichtigen Sie Entzündungsstatus, Leberfunktion, Schwangerschaft, Medikation und Probenentnahmebedingungen. Ein abnormaler Fibrinogenspiegel erfordert oft weitere Gerinnungstests und Bewertung durch Fachpersonal.