Akutphasenprotein

Akutphasenproteine sind Proteine im Blutplasma, deren Konzentrationen während einer Entzündung, Infektion oder Gewebeschädigung signifikant ansteigen oder sinken. Man unterscheidet positive Akutphasenproteine, deren Spiegel erhöht, und negative Akutphasenproteine, deren Spiegel sich vermindern. Die Leber ist die zentrale Quelle der meisten Akutphasenproteine; ihre Synthese wird durch Zytokine wie IL-6, IL-1β und TNF-α stimuliert.

Positive Akutphasenproteine spielen eine Rolle in der Immunabwehr und der Wiederherstellung des Gleichgewichts. Beispiele sind C-reaktives Protein (CRP), Serum-Amyloid-A (SAA), Haptoglobin, Fibrinogen, Ferritin und Ceruloplasmin. CRP bindet an verschiedene Pathogene und aktiviert das Komplementsystem; Haptoglobin bindet freies Hämoglobin; Fibrinogen beeinflusst die Gerinnung; Ferritin speichert Eisen und reduziert dessen Verfügbarkeit für Mikroorganismen; Hepcidin reduziert die Eisenfreisetzung aus Zellen. SAA dient der Rekrutierung von Immunzellen. Negative Akutphasenproteine wie Albumin, Transferrin und Transthyretin sinken typischerweise während der akuten Phase ab und spiegeln einen Verschiebung der Leber-Syntheseprioritäten wider.

Der Verlauf der Akutphase ist zeitlich charakteristisch: Die Konzentrationen können innerhalb weniger Stunden ansteigen und oft innerhalb weniger Tage wieder abfallen, sobald der Entzündungsreiz abgeklungen ist. Die Messung von Akutphasenproteinen dient der Beurteilung von Entzündungen und Infektionen; CRP ist ein häufiger biomarker, während Procalcitonin oft zur Differenzierung bakterieller von viralen Ursachen herangezogen wird.

Nebenwirkungen und Einschränkungen: Akutphasenproteine können durch Lebererkrankungen, Muskelschwund oder chronische Entzündung beeinflusst werden und sollten im klinischen Kontext interpretiert werden.