Degenerationen

Degenerationen bezeichnet in der Medizin Prozesse der fortschreitenden Verschlechterung der Struktur und Funktion von Geweben oder Organen. Sie können durch Alterung, Stoffwechselstörungen, Durchblutungsdefizite, Entzündungen, genetische Faktoren oder Umweltbelastungen verursacht werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen physiologischer Degeneration als Teil des Normalalterungsprozesses und pathologischen Degenerationen im Rahmen von Erkrankungen.

Formen und morphologische Merkmale sind vielfältig. Degenerationen können mit Verlust von Zellen und Gewebestruktur, Fibrose, Verkalkung oder der Ansammlung abnormaler Substanzen wie Lipofuscin oder Amyloid einhergehen. Die Begriffe Degeneration, Dystrophie und Atrophie werden in der Praxis je nach Zusammenhang unterschiedlich verwendet.

Beispiele umfassen Neurodegeneration (Alzheimer- und Parkinson-Erkrankung), degenerative Gelenkerkrankungen wie Osteoarthritis, Bandscheiben- und Wirbelsäulendegeneration, Leberdegeneration (z. B. Steatose), und Retina- oder Netzhautdegeneration wie die altersbedingte Makuladegeneration. Auch Herzmuskel- und Nierendegeneration kommen vor. Degenerationen können sowohl einzelne Organe als auch mehrere Systeme betreffen.

Diagnostik erfolgt durch klinische Beurteilung, bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT, CT), Funktionstests und ggf. histologische Befunde. Die Therapie richtet sich nach Ursache und Ausmaß der Degeneration. Oft ist eine Degeneration irreversibel; Therapien zielen auf Symptomlinderung, Verzögerung des Fortschreitens und in manchen Fällen auf operative Korrekturen oder Transplantationen. Prävention durch Lebensstil, Risikofaktorkontrolle und regelmäßige Vorsorge kann das Risiko bestimmter Degenerationen senken.

Siehe auch: Degenerative Erkrankungen, Dystrophie, Atrophie, Osteoarthritis.