CoreNetzwerke

CoreNetzwerke bezeichnen das zentrale Teilnetz einer Telekommunikationsinfrastruktur. Sie verbinden das Zugangsnetz mit dem Kernnetz und übernehmen Signalisierung, Mobilität, Authentifizierung, Abrechnung und das Management von Abonnenten. Über das CoreNetzwerk laufen Dienste wie Sprache, mobile Daten, Messaging, Roaming und Interconnects zu anderen Netzbetreibern.

Zu den typischen Aufgaben gehören Call- und Session-Control, Weiterleitung des Nutzverkehrs, Verwaltung von Nutzerverzeichnissen und Profilen, Sicherheitsfunktionen, QoS-Steuerung und Abrechnung. Das CoreNetzwerk trennt Diensteinheiten vom physischen Zugriffnetz, trägt so zur Effizienz und Skalierbarkeit der gesamten Netzinfrastruktur bei und ermöglicht zentrale Dienste unabhängig vom Zugangsnetzzugang.

Die Architektur und die Protokolle variieren je nach Generation. In Mobilnetzen bis LTE umfassen Core-Komponenten das Home Subscriber Server/HSS, das Mobility Management Entity/MME sowie Serving- und PDN-Gateways (S-GW/PGW). In 5G treten Funktionen wie AMF, SMF, UPF, UDM, PCF, AUSF und NSSF in den Vordergrund, häufig umgesetzt als cloud-native, virtualisierte Netzwerkfunktionen.

Die Standardisierung erfolgt primär durch 3GPP für Mobilfunknetze; für Fixed Access gelten weitere Gremien wie ETSI. CoreNetzwerke setzen auf IP-basierte Architekturen, standardisierte Signalisierungs- und Datenpfade sowie Service-APIs. In 5G kommen auch servicebasierte Architekturen (SBA) und Schnittstellen zwischen Funktionen zum Einsatz.

Aktuelle Entwicklungen betreffen Virtualisierung (vCore), Cloud-native Architekturen, Netzwerk-Slicing und die Anbindung an das Edge Network. Ziel ist eine höhere Skalierbarkeit, effizientere Ressourcennutzung und die Unterstützung neuer Dienste wie ultra-deterministische Verbindungen (uRLLC) oder Massiv-IoT.

Siehe auch: Core Network, 3GPP, Network Function Virtualisation, Edge Computing.