Cholesterinsteine

Cholesterinsteine sind die häufigste Form von Gallsteinen und bestehen überwiegend aus Cholesterin. Sie bilden sich in der Gallenblase oder in den Gallengängen, wenn das Cholesterin in der Galle überschüssig gelöst wird und Kristalle entstehen. In vielen westlichen Populationen machen Cholesterinsteine einen großen Teil der Gallsteine aus und sie sind oft gelblich bis grünlich.

Pathophysiologie und Entstehung beruhen auf einer Übersättigung der Galle mit Cholesterin, unzureichender Ausscheidung von Gallensäuren oder einer veränderten Gallengangmotilität. Dieses Ungleichgewicht begünstigt die Kristallbildung und Aggregation von Cholesterin. Entzündliche Reaktionen der Gallenblasenwand können die Bildung weiter begünstigen.

Zu den Risikofaktoren gehören Übergewicht, Insulinresistenz bzw. metabolisches Syndrom, schnelle oder signifikante Gewichtsabnahme, fortgeschrittenes Alter, weibliches Geschlecht, genetische Veranlagung, bestimmte ethnische Gruppen sowie eine fettreiche Ernährung.

Klinisch zeigen Cholesterinsteine oft keine Beschwerden und werden zufällig bei Bildgebung festgestellt. Symptomatisch können kolikartige Oberbauchschmerzen nach Mahlzeiten auftreten, begleitet von Übelkeit oder Blähungen. Komplikationen umfassen Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis), Verlegung des Gallengangs (Choledocholithiasis) oder Pankreatitis.

Diagnose erfolgt primär durch Ultraschall, der echogene Funde mit posteriorem Durchscheinen oder schallhartem Shadowing zeigt. Blutuntersuchungen helfen bei Verdacht auf Entzündung oder Verstopfung des Gallengangs.

Behandlung hängt vom Befund ab. Asymptomatische Cholesterinsteine erfordern häufig keine Behandlung. Symptomatische Steine oder Komplikationen werden meist operativ entfernt, vorzugsweise durch eine laparoskopische Cholezystektomie. In bestimmten Fällen können Medikamenten wie Ursodeoxychäure zur Steinkation eingesetzt werden, sind jedoch nicht für alle Steine geeignet. Prävention umfasstGewichtsmanagement, regelmäßige Bewegung und Behandlung von Risikofaktoren wie metabolischem Syndrom.