Bruttolöhne

Bruttolöhne, auch Bruttogehalt genannt, bezeichnet die Gesamtsumme der Vergütung, die ein Arbeitnehmer vom Arbeitgeber vor Abzügen erhält. Typische Bestandteile sind das Grundgehalt oder der Stundensatz, Zuschläge (Nacht-, Schicht-, Überstunden) und Prämien. Zusätzliche geldwerte Leistungen, soweit sie vertraglich vereinbart sind.

Von dieser Bruttosumme werden monatlich Lohn- oder Einkommensteuer, Sozialabgaben (Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung) sowie gegebenenfalls der Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer abgezogen. Die restliche Summe ergibt den Nettolohn, der dem Arbeitnehmer ausbezahlt wird. Arbeitgeber zahlen zusätzlich zum Bruttolohn ebenfalls Sozialversicherungsbeiträge, diese erhöhen die Kosten des Arbeitgebers, beeinflussen aber die Nettolohnhöhe nicht unmittelbar.

Bruttolöhne sind zentrale Größen in Tarifverträgen und Mindestlohnregelungen und dienen als Bezugsgröße für Verhandlungen, Gehaltsstrukturen und wirtschaftliche Analysen. In Statistiken werden Bruttolöhne oft als Referenzwert genutzt, während Realwert oder Kaufkraft durch Abzug von Steuern, Sozialabgaben und Preissteigerungen gemessen wird. Die Begriffe Bruttolohn bzw. Bruttogehalt stehen im Gegensatz zu Nettolohn bzw. Netto, also dem Betrag nach Abzug.

Die Ausprägung von Bruttolöhnen variiert je nach Branche, Region und Qualifikation; Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen und gesetzliche Rahmen setzen Standards, während individuelle Vereinbarungen darüber hinausgehen können. Beispiele für Bruttovergütungen sind auch Bestandteile wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld, die in einzelnen Fällen zum Bruttolohn hinzugerechnet werden.