Brackwasserhabitaten

Brackwasserhabitaten sind aquatische Ökosysteme, in denen der Salzgehalt intermediär ist und zwischen Süßwasser und Meerwasser liegt. Sie kommen vor allem in Ästuaren, Küstenlagunen, Salzwiesen, Wattflächen und anderen tidal geprägten Küstenzonen vor, in denen Gezeiten, Niederschläge und Verdunstung den Salzgehalt regelmäßig verändern.

Der Salzgehalt in Brackwasserhabitaten liegt typischerweise zwischen etwa 0,5 und 30 Promille, wobei Werte stark schwanken können. Veränderungen treten tages- oder jahreszeitlich auf. Neben dem Salzgehalt beeinflussen Temperatur, Sauerstoffgehalt, Trübung und Nährstoffverfügbarkeit die Lebensgemeinschaften. Die Struktur der Biota wird durch die häufigen salinitätsbedingten Gradienten geprägt.

Pflanzenarten umfassen Halophytische Sorten wie Salzgrasarten und Queller, gelegentlich auch Seegrasbestände in geeigneten Zonen. Die Tierwelt ist vielfältig und umfasst junge Fische, Krabben, Muscheln und andere Weichtiere sowie Watvögel, die die Feuchtgebiete als Nahrungs- und Rastgebiete nutzen. Typische mikrohabitate sind Salzwiesen, Wattflächen, Röhrichtzonen und flache Lagunenbereiche.

Brackwasserhabitate erfüllen wichtige ökologische Funktionen. Sie dienen als Aufzucht- und Futterplätze für zahlreiche Fisch- und Mikrofaunenarten, liefern Nährstoffe und dienen als bedeutende Pufferzonen gegen Erosion sowie als Kohlenstoffspeicher. Gleichzeitig tragen sie zur Wasserreinigung durch Sedimentation und Denitrifikation bei.

Bedrohungen ergeben sich aus Verschmutzung, Verschiebung des Salzgehalts durch Küsten- oder Flussmanagement, Ausweitung von Siedlungen, Entwässerung und Düngerbelastung, sowie durch dem Klimawandel bedingte Meeresspiegelerhöhung. Schutzmaßnahmen umfassen Schutzgebiete, Renaturierung von Salzwiesen und Wattflächen, nachhaltige Küstenbewirtschaftung und Programme zur Wiederherstellung natürlicher Salzgehaltsdynamiken.

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