Betriebsregime

Betriebsregime ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre und der Organisationstheorie, der die Gesamtheit der Regeln, Verfahren und organisatorischen Praktiken beschreibt, die den Betrieb eines Unternehmens oder einer Produktionseinheit steuern. Es umfasst, wie Arbeit organisiert wird, wie Produktion geplant wird, wie Qualität, Sicherheit und Compliance sichergestellt werden und wie Führung und Kommunikation im Betrieb gestaltet sind.

Wichtige Bausteine des Betriebsregimes sind das Arbeitszeit- oder Schichtregime (Laufzeiten, Pausen, Überstunden), das Produktionsregime (Kapazitätsplanung, Taktzeiten, Instandhaltung), das Qualitäts- und Sicherheitsregime (Normen, Audits, Arbeitsschutz), das Informations- und Dokumentationsregime (Protokolle, Kennzahlen, Berichterstattung) sowie das Rechts- und Finanzregime (Arbeitsrecht, Budgetierung, Kostenkontrolle).

Anwendungsfelder liegen in der Analyse und Optimierung betrieblicher Abläufe: durch Anpassung von Arbeitszeiten, Prozessen oder Governance-Strukturen lassen sich Effizienz, Flexibilität und Risikomanagement verbessern. In der Praxis dient das Konzept sowohl dem Vergleich unterschiedlicher Standorte als auch der Bewertung von Veränderungen in der Produktion oder der Unternehmensführung.

Historisch wird der Begriff gelegentlich verwendet, um die organisatorische Ordnung in Betrieben oder in planwirtschaftlichen Systemen zu charakterisieren; in der Praxis ist er eher eine analytische Kategorie in Management- und Betriebsforschung. Rechtlich berührt ein Betriebsregime Aspekte wie Arbeitszeitgesetze, Arbeitsschutzvorschriften, Umweltauflagen und Qualitätsstandards, die den Betrieb regulieren.

Siehe auch Betriebsführung, Arbeitszeitregelung, Produktionsplanung.