Bankensystem

Das Bankensystem bezeichnet die Gesamtheit der Institute und Infrastrukturen, die Einlagen entgegennehmen, Kreditgeschäfte durchführen, Zahlungsdienste ermöglichen und damit die Zuweisung von Kapital in der Volkswirtschaft steuern. Es trägt zur Geldversorgung, Risikosteuerung und Stabilität des Finanzsystems bei.

Zu den Kernbestandteilen gehören Zentralbanken als monetäre Spitzenbehörde, Geschäftsbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Investitionsbanken und Entwicklungsbanken. Dazu kommen Zahlungsverkehrsinfrastrukturen wie Abwicklungssysteme, Kartennetzwerke und Clearinghäuser, die Transaktionen und Werttransfers ermöglichen.

Zu den zentralen Aufgaben des Bankensystems gehört das Einziehen von Einlagen, das Vergabe von Krediten, die Bereitstellung von Zahlungsdiensten sowie das Management von Risiken (Kredit-, Liquiditäts-, Zins- und operationelle Risiken). Über Kreditvergabe und Vermögensverwaltung wird Geld in Umlauf gebracht, wobei die Geldpolitik der Zentralbank über Zinsentscheidungen und Reserven die Geldmenge beeinflusst.

Regulierung und Aufsicht dienen der Solvenz, Stabilität und dem Anlegerschutz. Aufsichtliche Rahmenwerke umfassen mikroprudenzielle Regeln wie Kapital- und Liquiditätsanforderungen sowie makroprudenzielle Instrumente. Internationale Standards, insbesondere Basel III, werden durch nationale Aufsichtsbehörden umgesetzt; Beispielhaft arbeiten BaFin und die Bundesbank in Deutschland zusammen. Auf globaler Ebene bestehen Institutionen wie das BIS-Bankenaufsichtsgremium und der Austausch mit dem IMF.

Risiken des Bankensystems umfassen Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko, Zinsrisiko, Markt- und operationelle Risiken. Banken führen regelmäßige Risikobewertungen, Stresstests und Notfallpläne durch; im Krisenfall greifen Abwicklungs- oder Sanierungsmechanismen, um Finanzstabilität zu wahren.

Auf internationaler Ebene spielt die Vernetzung von Banken eine zentrale Rolle: grenzüberschreitende Transaktionen, grenzüberschreitende Aufsicht und koordinierte Maßnahmen zur Finanzstabilität. Das Bankwesen bleibt somit ein zentraler Bestandteil der Volkswirtschaft und der Geldpolitik.