BackupAnforderungen

BackupAnforderungen beschreiben die notwendigen Bedingungen, Methoden und Routinen für die Erstellung, Speicherung und Wiederherstellung von Datensicherungen in einer Organisation. Sie legen fest, welche Daten gesichert werden, wie oft Sicherungen erfolgen, wo sie aufbewahrt werden und wie sie im Notfall wiederhergestellt werden können.

Ziele der BackupAnforderungen sind Verfügbarkeit, Integrität und Wiederherstellungsfähigkeit der Daten. Zentrale Kennzahlen sind der Wiederherstellungszeitpunkt (RPO) und die Wiederherstellungszeit (RTO). Das RPO definiert, wie viel Datenverlust akzeptabel ist, das RTO, wie schnell Dienste nach einem Ausfall wieder verfügbar sein müssen.

Datenklassifikation und Scope spielen eine zentrale Rolle: Es wird festgelegt, welche Datenquellen gesichert werden (Kritikalität der Systeme, Datenbanken, Dateisysteme, Endpunktdaten) und welche Anwendungen bzw. Abhängigkeiten zu berücksichtigen sind. Auch Ausweichpläne für Cloud- und On-Premises-Umgebungen können Teil des Scopes sein.

Speicherorte, Medienwechsel und Aufbewahrung erfolgen nach einer klaren Strategie. Typischerweise wird die 3-2-1-Regel angestrebt: drei Kopien auf mindestens zwei verschiedenen Medien, eine Kopie außerhalb des Standorts. Ebenso werden Aufbewahrungsfristen, Versionierung, Löschregeln und gegebenenfalls Unveränderlichkeit von Backups festgelegt.

Sicherheits- und Integritätsanforderungen umfassen Geheimhaltung und Vertraulichkeit der Backups durch Verschlüsselung im Transit und im Ruhezustand, Zugriffskontrollen, rollenbasierte Berechtigungen sowie regelmäßige Integritätsprüfungen und Verifizierung von Wiederherstellungen.

Betrieb, Governance und Tests betreffen Automatisierung, Monitoring, Logging und regelmäßige Wiederherstellungstests. Änderungen an der Backup-Strategie sollten dokumentiert und durch Change Management freigegeben werden. Notfallwiederherstellungspläne (DRP) gehören ebenfalls dazu, ebenso die Compliance mit relevanten Rechts- und Datenschutzvorgaben.