Attributionspflichten

Attributionspflichten bezeichnen rechtliche oder vertragliche Verpflichtungen, den Urheber oder Rechteinhaber eines Werks bei dessen Nutzung zu nennen, die Quelle anzugeben und in manchen Fällen den Lizenzstatus zu verlinken. Sie gelten in verschiedenen Bereichen, etwa bei Texten, Bildern, Software oder Datensätzen, insbesondere dann, wenn die Nutzung unter einer bestimmten Lizenz erfolgt oder vertraglich vereinbart wurde. In Deutschland beruhen solche Pflichten zum Teil auf dem Urheberpersönlichkeitsrecht, das das Recht auf Anerkennung der Urheberschaft schützt. Zusätzlich ergeben sich Attributionen aus den Bedingungen freier oder offener Lizenzen.

Typische Formen der Attribution finden sich vor allem in offenen Lizenzmodellen. Viele freie Lizenzen, darunter Creative Commons, verlangen eine ordnungsgemäße Namensnennung des Urhebers, Titel, Quelle sowie einen Hinweis auf die Lizenz; bei Änderungen ist ein entsprechender Hinweis erforderlich. Auch Open-Source-Softwarelizenzen (beispielsweise MIT, Apache, GPL) setzen in der Praxis bestimmte Angabe- oder Header-Informationen voraus. Open-Data-Lizenzen (je nach Lizenz) fordern ebenfalls eine Attribution. Die konkreten Anforderungen hängen von der jeweiligen Lizenz oder vertraglichen Vereinbarung ab.

Praxisnah bedeutet dies: Die Attribution sollte den Namen des Autors, den Werk-Titel, das Datum, einen Link zur Lizenz und gegebenenfalls einen Hinweis auf Änderungen enthalten. Sie gehört oft direkt beim Werk oder in der Begleitdokumentation bzw. im Quellcode platziert. Die Nichteinhaltung kann lizenzrechtliche oder vertragliche Folgen haben. In wissenschaftlichen Arbeiten sind zudem formale Zitationen und Quellenangaben üblich, die den Nachweis der Herkunft erleichtern.