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Arbeitskraftpotenzial

Arbeitskraftpotenzial bezeichnet in der Arbeitsmarktforschung die theoretisch verfügbare Kapazität der Erwerbsbevölkerung, sich am Arbeitsmarkt zu beteiligen. Es entspricht der Größe der Personen, die bei günstigen Rahmenbedingungen arbeiten könnten oder würden, also der erwerbsfähigen Bevölkerung multipliziert mit der erwarteten Teilnahme an Erwerbstätigkeit. Das Potenzial umfasst damit nicht die tatsächlich Beschäftigten, sondern die potenzielle Grundlage für Beschäftigung unter Berücksichtigung demografischer Strukturen, Bildung, Gesundheit, regionaler Verfügbarkeit und arbeitsmarktrelevanter Institutionen.

Treiber und Komponenten dieses Potenzials sind demografische Entwicklungen (Alterung, Migration, Größe der erwerbsfähigen Altersgruppe), Bildungsstand und

Messung und Nutzung erfolgen oft über die Größe der erwerbsfähigen Bevölkerung und angenommene oder beobachtete Teilnahmequoten.

Kritik gilt dem Umstand, dass es sich um eine theoretische Größe handelt, die stark von Annahmen abhängt.

Qualifikation,
Gesundheitszustand,
Vereinbarkeit
von
Familie
und
Beruf
sowie
räumliche
Verfügbarkeit
von
Arbeitsplätzen.
Politische
und
institutionelle
Rahmenbedingungen
wie
Rentenalter,
Arbeitszeitmodelle,
Kinderbetreuung
und
Zuwanderung
beeinflussen
die
Bereitschaft
und
Fähigkeit
zur
Erwerbsbeteiligung.
Technologischer
Wandel
kann
zusätzlich
die
Arbeitsanforderungen
verändern
und
damit
das
Potenzial
beeinflussen.
Szenarioanalysen
berücksichtigen
demografische
Projektionen,
Bildungstrends
und
politische
Maßnahmen,
um
potenzielle
Arbeitskräftebedarfe
abzuleiten.
Politische
Entscheidungsträger
verwenden
das
Arbeitskraftpotenzial
für
Wachstumsprognosen,
Personalplanung,
Bildungs-
und
Integrationspolitik
sowie
Maßnahmen
zur
Förderung
der
Erwerbsbeteiligung.
Produktivität,
technischer
Fortschritt,
Nachfrageentwicklung
und
regionale
Unterschiede
können
das
tatsächliche
Beschäftigungsniveau
wesentlich
beeinflussen;
das
Potenzial
kann
daher
zu
Fehlschlüssen
führen,
wenn
es
isoliert
betrachtet
wird.