Ökosystemzusammensetzung

Ökosystemzusammensetzung bezeichnet die Gesamtheit der Arten in einem Ökosystem sowie deren relative Häufigkeiten und funktionellen Rollen. Sie umfasst die taxonomische Zusammensetzung (welche Arten vorkommen), die funktionelle Zusammensetzung (welche Merkmale und Ökosystemfunktionen sie repräsentieren) und die genetische Vielfalt innerhalb der Populationen. Auf größerer Skala wird zwischen dem regionalen Arten-Pool und der lokalen Assemblage unterschieden.

Die Zusammensetzung wird durch Umweltbedingungen wie Klima, Bodenbeschaffenheit, Hydrologie und Nährstoffverfügbarkeit sowie durch räumliche Struktur des Lebensraums (Lebensräume, Habitatfragmentierung) beeinflusst. Biotische Interaktionen wie Konkurrenz, Prädation, Parasitismus, Mutualismen und Symbiosen tragen ebenfalls dazu bei; Störungen, Sukzession, und historische Nutzungen können zeitliche Veränderungen erzeugen. Die Zusammensetzung variiert räumlich (von Mikrohabitat bis Landschaft) und zeitlich (Sukzession, Jahreszeiten, Klimaveränderungen).

Die Erfassung erfolgt durch Inventare und Monitoring. Typische Beschreibungen umfassen taxonomische Diversität (Artenreichtum, Dominanzverläufe, Evenness) sowie funktionelle Diversität (Merkmale wie Ernährungsweise, Lebensraum, Größendimension). Indizes wie Shannon-Index oder Simpson-Index werden benutzt; Beta-Diversität misst Turnover zwischen Standorten. Zusätzlich kann die genetische Vielfalt innerhalb von Arten erfasst werden, um die Anpassungsfähigkeit abzuschätzen.

Die Zusammensetzung hat Auswirkungen auf Ökosystemprozesse, Produktivität, Nährstoffkreisläufe, Resilienz und Stabilität gegenüber Störungen. Sie ist daher zentral für Ökosystemmanagement, Biodiversitätsschutz, Restoration-Projekte und die Vorhersage von Veränderungen infolge Klima- und Landnutzungswandel.