urinproduktionsövervakning

Urinproduktion bezeichnet die Bildung von Urin in den Nieren. Sie entsteht durch drei zentrale Prozesse im Nephron: Filtration des Blutplasmas am Glomerulus, Reabsorption von Wasser, Elektrolyten und Nährstoffen in den Tubuli sowie Sekretion von Substanzen in das Tubuluslumen. Der zunächst gebildete Primärharn wird größtenteils rückresorbiert; am Ende verbleibt Urin, der über die Sammelrohre in das Nierenbecken gelangt.

Die Nierenfunktion hängt von der Glomerulusfiltration ab und wird durch den tubulären Transport detailliert gesteuert. Die hierbei beteiligten Strukturen umfassen proximalen Tubulus, Henle’sche Schleife, distalen Tubulus und Sammelrohr. Die Regulation der Urinproduktion erfolgt durch neurohumorale Mechanismen, darunter die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) sowie Hormone wie ADH (Antidiuretisches Hormon), Aldosteron und Natriuretfördernde Hormone. Das Renin–Angiotensin–System beeinflusst ebenfalls den Salz- und Wasserhaushalt.

Normalwerte liegen bei Erwachsenen bei etwa 800 bis 2000 Millilitern Urin pro Tag, variieren aber mit Flüssigkeitszufuhr, Klima und Gesundheit. Der Urinanteil besteht überwiegend aus Wasser plus gelöste Substanzen wie Harnstoff, Kreatinin sowie Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid). Weitere Merkmale umfassen Dichte, Osmolarität und selektive Substanzen, die durch die Nieren ausgeschieden werden.

Klinisch ist die Urinproduktion ein wichtiger Parameter. Verminderte Produktion (Oligurie) deutet auf eingeschränkte Nierenfunktion oder Dehydration hin, während erhöhte Produktion (Polyurie) bei Diabetes mellitus, Diuretika oder bestimmten Nierenerkrankungen auftreten kann. Die Bestimmung von Urinvolumen, -zusammensetzung und GFR ist zentral in der Diagnostik und Überwachung von Nierenerkrankungen.