thrombotischen

Thrombotisch (von thrombus, Griechisch thrombos, Blutpfropfen) ist ein Fachbegriff der Hämostaseologie, der Prozesse oder Zustände beschreibt, bei denen Blutgerinnsel in Gefäßen entstehen oder wirken. Thrombotische Ereignisse können akut oder chronisch auftreten und die Gefäßdurchblutung sowie die Organfunktion beeinträchtigen.

Pathophysiologie: Eine Thrombose entsteht durch das Zusammenspiel von Endothelschaden, verlangsamtem Blutfluss und erhöhter Gerinnung, bekannt als Virchow‑Trias. Arterielle Thrombosen enthalten tendenziell mehr Thrombozyten und entstehen oft nach Gefäßverletzungen oder Plaqueerosion (weißes Thrombus); venöse Thrombosen bestehen meist aus fibrinreichen roten Thromben infolge venöser Stase. Zusätzlich können Entzündung, Krebs, Schwangerschaft, genetische Veranlagungen (Thrombophilien) und bestimmte Medikamente das Risiko erhöhen.

Klinische Relevanz: Thrombotische Erkrankungen umfassen tiefe Venenthrombose (DVT) und Lungenembolie (PE) sowie ischämische Schlaganfälle und andere akute Gefäßerkrankungen. Die Symptome variieren je nach Lokalisation. Diagnostik erfolgt oft mit Bildgebung (Duplexsonographie, CT-/MR-Angiographie) und Biomarkern wie D-Dimer.

Behandlung und Prävention: Die Behandlung basiert überwiegend auf Antikoagulation mit Heparinen oder direkten oralen Antikoagulanzien (DOACs). In ausgewählten Fällen kommen Thrombolyse oder mechanische Thrombektomie infrage. Zur Prävention gehören Mobilisation, Kompressionstherapie, Risikofaktorkontrolle und gegebenenfalls Langzeitantikoagulation bei wiederkehrenden Thrombosen oder persistierendem Risikoprofil.