säurefreier

Säurefreier oder säurefreier Materialbezug bezeichnet Produkte, bei denen saure Substanzen reduziert, entfernt oder neutralisiert wurden, sodass der pH-Wert neutral bis leicht basisch ist. Der Begriff wird vor allem im Kontext von Papier, Karton, Verpackungen, Klebebändern und anderen Lager- oder Konservationsmaterialien verwendet. Ziel ist es, die langsame Säurebildung und den damit verbundenen Alterungsprozess zu verlangsamen, der Papier schwächer, brüchig oder verfärbt machen kann.

Herstellung und Eigenschaften: Säurefreies Material wird durch Entfernen säurehaltiger Bestandteile (regelmäßig Holzbestandteile wie Lignin) und oft durch eine alkalische oder gepufferte Behandlung hergestellt. Typischerweise wird eine Pufferung mit Mineralien wie Kalziumkarbonat eingesetzt, um einen pH-Wert im Bereich von ungefähr 7 bis 9 zu gewährleisten. Dadurch wird das Material gegen saure Einflüsse relativ stabil und länger haltbar.

Kennzeichnung und Standards: Produkte, die als säurefrei oder pH-neutral gekennzeichnet sind, tragen oft unabhängige Prüfzeichen oder Zertifizierungen. In Bibliotheks-, Archiv- und Museumskontexten gibt es normative Anforderungen (z. B. ISO- und DIN-Normen) für Bleibarkeit, Lignin-Gehalt und Stabilität des pH-Werts über längere Zeiträume. Solche Standards helfen, Verlässlichkeit bei der Lagerung von empfindlichen Materialien zu sichern.

Anwendungsbereiche und Hinweise: Säurefreies Material wird in der Archivierung, Bibliothekspetrifikation, Museen, Fotografie sowie in der Herstellung von Archivklebebändern, Umschlägen und Boxen eingesetzt. Es ist wichtig zu beachten, dass „säurefrei“ nicht gleichbedeutend mit unempfindlich gegen alle Umwelteinflüsse ist; UV-Licht, Luftfeuchtigkeit und Verunreinigungen können trotzdem zur Veränderung beitragen. Eine regelmäßige Kontrolle und fachgerechte Lagerung unterstützen die langfristige Erhaltung.