naturkorridor

Naturkorridor bezeichnet in der Landschafts- und Naturschutzplanung einen räumlich zusammenhängenden Streifen Lebensraum, der isolierte Habitaten miteinander verbindet. Ziel ist es, Bewegungen von Tieren und Pflanzen zu ermöglichen, den Genfluss zu sichern und ökologische Prozesse wie Nahrungssuche, Paarung und Ausbreitung zu unterstützen.

Durch Naturkorridore wird die Biodiversität gefördert, die Migrations- und Ausbreitungsfähigkeit von Arten erhalten und deren Anpassung an veränderte Umweltbedingungen, etwa durch den Klimawandel, erleichtert. Korridore tragen ferner zur Resilienz von Ökosystemen bei und helfen, lokale Populationen vor Aussterbe-Risiken zu schützen.

Sie können linear ausgebildet sein, zum Beispiel als Waldränder, Hecken, Flussufer oder grüne Wege durch landwirtschaftliche Flächen. Naturkorridore entstehen auch durch Renaturierung oder gezielte Pflanzmaßnahmen. Wichtige Gestaltungsprinzipien umfassen ausreichende Breite, Kontinuität über größere Räume hinweg, Vernetzung mit Schutzgebieten und eine hochwertige, standortgerechte Vegetation.

Die Planung erfolgt in der Regel im Rahmen integrierter Landschaftsplanung und Flächenmanagement. Erfolgsfaktoren sind die Berücksichtigung von Landbesitz und Nutzungen, regelmäßiges Monitoring von Artenbewegungen und genetischer Diversität, Pflege gegen Erosion und invasive Arten sowie Maßnahmen zur Konfliktvermeidung mit Landwirtschaft, Verkehr oder Siedlungen. Bei der Umsetzung wird oft auf landesweite oder regionale Grün- und Blauinfrastrukturen zurückgegriffen.

Die Wirksamkeit von Naturkorridoren wird durch Kartierung, Bewegungs- und genetische Studien überprüft. Herausforderungen sind unklare Flächenzugriffe, Kosten- und Rechtsfragen, Landnutzungskonflikte sowie der Einfluss des Klimawandels auf zukünftige Migrationspfade. Dennoch bleiben Korridore ein zentrales Instrument der Biodiversitätsförderung in vielen Regionen weltweit.