kommandoinjektion

Kommandoinjektion bezeichnet eine sicherheitsrelevante Schwachstelle, bei der Benutzereingaben von einer Anwendung in einen zu ausführenden Systembefehl eingespeist werden und durch eine Shell oder einen Kommando-Interpreter interpretiert werden. Wenn die Eingaben nicht ausreichend validiert oder sicher verarbeitet werden, kann der Angreifer zusätzliche Befehle anhängen oder vorhandene Befehle manipulieren.

Sie tritt häufig in Anwendungen auf, die externe Programme oder Befehle ausführen, etwa Webanwendungen, Skripte oder Verwaltungswerkzeuge. Typische Angriffsvektoren entstehen, wenn Benutzereingaben direkt in Funktionen eingefügt werden, die Befehle übersetzen oder ausführen, oder wenn Shell-Kontexte genutzt werden, die Eingaben an eine Kommandozeile weiterleiten.

Auswirkungen reichen von Fehlfunktionen über unbefugten Zugriff bis hin zur vollständigen Übernahme des Systems, je nach Rechten des auszuführenden Prozesses. Angreifer können Vertraulichkeit verletzen, Integrität kompromittieren oder Verfügbarkeit beeinträchtigen, etwa durch Ausführen weiterer Befehle, Verändern von Dateien oder Umgehen von Zugriffskontrollen.

Zur Abwehr gehören Prinzipien wie das Vermeiden der Shell-Ausführung für externe Befehle, die Nutzung sicherer APIs, die Argumente als getrennte Parameter übergeben statt eines zusammengesetzten Strings, strenge Eingabevalidierung mit Allow-Lists sowie Minimierung der Berechtigungen des betroffenen Prozesses. Ergänzend helfen Code-Reviews, statische und dynamische Sicherheitsprüfungen, Logging und Containern.