Zielbäume

Zielbäume sind grafische Modelle, die die Hierarchie von Zielen und Teilzielen abbilden. Im Zentrum steht ein übergeordnetes Ziel, von dem aus Zweige zu Unterzielen führen; Blätter enthalten konkrete Maßnahmen, Kriterien oder messbare Anforderungen. Typischerweise werden im Zielbaum AND- und OR-Beziehungen verwendet, um zu zeigen, wie Unterziele zusammen erfüllt werden oder Alternativen möglich sind. Leaves repräsentieren konkrete Handlungen, Aufgaben oder überprüfbare Indikatoren.

Der Zweck von Zielbäumen liegt in der Planung, dem Requirements Engineering, der Priorisierung und der Nachverfolgbarkeit von Zielen. Aufbau undNotation sehen Knoten für Ziele vor, verbunden durch Kanten, wobei AND-Knoten bedeuten, dass alle Unterziele erreicht werden müssen, und OR-Knoten, dass mindestens eines der Unterziele erfüllt werden kann. Leaves enthalten konkrete Maßnahmen, Anforderungen oder Kennzahlen. Optional können Annahmen, Risiken und Verantwortlichkeiten am Modell hinterlegt werden.

Der Prozess der Erstellung umfasst typischerweise die Identifikation des Oberziels, die Zerlegung in Teilziele mittels Means-Ends-Analyse oder strukturierter Fragemethoden, die Festlegung der Beziehungen (AND/OR), die Zuordnung von Messgrößen, sowie die Validierung durch Stakeholder. Zielbäume gelten als lebendige Modelle, die im Verlauf eines Projekts angepasst werden.

Anwendungsgebiete umfassen Software- und Systementwicklung, Projekt- und Produktmanagement, Qualitäts- und Risikomanagement sowie Organisations- und Bildungsprojekte. Vorteile sind mehr Transparenz, bessere Nachverfolgbarkeit von Entscheidungen und Unterstützung bei Priorisierung und Konfliktlösung; Nachteile können eine zunehmende Komplexität und Pflegeaufwand bei umfangreichen Zielstrukturen sein.

Im Vergleich zu Entscheidungsbäumen konzentrieren Zielbäume nicht auf Wahrscheinlichkeiten, sondern auf die systematische Strukturierung und Verknüpfung von Zielen, um Anforderungen und Maßnahmen übersichtlich abzubilden.