Zielbestände

Zielbestände bezeichnet im Bereich der Lager- und Bestandsführung die geplanten bzw. angestrebten Bestandsmengen eines Unternehmens für einzelne Artikel. Sie bilden eine Referenzgröße für Planung, Beschaffung und Bestandskontrolle und dienen dazu, Verfügbarkeit sicherzustellen bei gleichzeitig niedrigen Lagerkosten. In vielen Unternehmen entspricht der Zielbestand dem Sollbestand, allerdings kann die Terminologie je nach System variieren.

Die Ermittlung der Zielbestände erfolgt in der Regel aus der künftigen Bedarfsmeldung, der Beschaffungszeit (Lead Time) und einem Sicherheitsbestand. Typische Komponenten sind die Bedarfsprognose während der Beschaffungszeit, plus ein Sicherheitsbestand, der Schwankungen in Nachfrage und Lieferfähigkeit abfedert. Weitere Faktoren können saisonale Muster, Obsoleszenzrisiken oder Mindestabnahmemengen sein. In der Praxis kann der Zielbestand auch durch Servicegradziele, Klassifizierung nach ABC oder durch mathematische Modelle (z. B. Reorder-Point-Methoden oder MRP) bestimmt werden.

Anwendung: Istbestand wird mit Zielbestand verglichen. Überschreitet der Istbestand den Zielbestand nicht, wird eine Beschaffungs- oder Fertigungsbestellung ausgelöst, um den Bestand schrittweise auf das Zielniveau zu bringen. Die Zielbestände sind damit dynamisch und sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden, z. B. bei veränderten Nachfrageschwankungen oder Lieferzeiten.

Siehe auch: Istbestand, Sollbestand, Sicherheitsbestand, Beschaffungsplanung, MRP, ERP.