Zeitabschätzungen

Zeitabschätzungen bezeichnen die voraussichtliche Dauer bis zum Abschluss von Aufgaben oder Projekten. Sie dienen der Planung, Terminierung und Ressourcenallokation und berücksichtigen Unsicherheiten. Schätzungen basieren auf verfügbaren Informationen, historischen Daten und Erfahrungen von Fachleuten.

Typische Methoden: Expertenschätzung, Analogiemethode, Drei-Punkte-Schätzung, Delphi-/Planning Poker, PERT und Bottom-up-Ansätze. In agilen Projekten kommen Schätzungen oft in Form von Story Points, Kapazität und Zeitfenstern; Zeitpuffer (Sicherheiten) werden eingeplant.

Prozess und Qualitätsmerkmale: Der Schätzprozess umfasst Datensammlung, Abgrenzung von Aufgaben, Berücksichtigung von Abhängigkeiten, Risikofaktoren und Lernkurven. Schätzbereiche werden als Intervalle angegeben (z. B. 2–4 Tage) oder Wahrscheinlichkeiten zugeordnet. Historische Daten und Metriken erhöhen die Genauigkeit.

Herausforderungen: Herausforderungen umfassen Planungsfehler, Optimismus-Bias, Ungewissheit und Änderungsmanagement. Sehr frühe Phasen liefern oft größere Unsicherheit; regelmäßige Aktualisierung der Schätzungen erhöht die Verlässlichkeit. Schätzungen sollten transparent dokumentiert und validiert werden.

Anwendung und Nutzen: Anwendung finden Zeitabschätzungen in Software, Bauwesen, Forschung und Verwaltung. Sie unterstützen Budgetierung, Terminplanung, Priorisierung und Risikomanagement. Ziel ist eine ausgewogene Balance zwischen Zuverlässigkeit, Flexibilität und Aufwand.