Zeichnungsfreigabe

Zeichnungsfreigabe bezeichnet den formalen Prozess, durch den eine technische Zeichnung oder ein CAD-Modell zur Fertigung, Beschaffung oder Montage freigegeben wird. Ziel ist sicherzustellen, dass die Zeichnung vollständig, aktuell und mit den geltenden Anforderungen abgestimmt ist, bevor sie in der Produktion verwendet wird. Die Freigabe bestätigt, dass Maße, Toleranzen, Materialien, Oberflächenbehandlungen und die Stückliste konsistent dokumentiert sind.

Typischer Prozessablauf: Die Konstruktion erstellt oder aktualisiert die Zeichnung. Anschließend erfolgen Prüfungen auf Vollständigkeit, Konsistenz mit der Stückliste und relevanten Normen. Geänderte Zeichnungen durchlaufen einen Engineering Change (ECN) und werden nach Review freigegeben. Nach der Freigabe werden Datum, Revision und Freigabekreis festgehalten und die Zeichnung im Dokumentenmanagementsystem veröffentlicht.

Beteiligte Rollen: Konstruktion, Qualitätsmanagement, Fertigung, Produktion, Einkauf sowie gegebenenfalls Lieferantemanagement. Oft gibt es eine Freigabegruppe oder Freigabestelle, die Signaturen oder elektronische Freigaben erteilt. Die Freigabe ist häufig an die Freigabe der zugehörigen Stückliste geknüpft.

Dokumente und Nachweise: Freigegebene Zeichnung, Stückliste, ECN/Release-Notiz, Freigabestempel oder elektronischer Freigabe-Workflow, Datum und Revision. Die Freigabe gehört zur Dokumentenlenkung im Qualitätsmanagement und Änderungen müssen nachvollziehbar dokumentiert sein.

Bezug zu Änderungsmanagement: Zeichnungsfreigabe ist Teil des Änderungsprozesses. Bei technischen Änderungen ist eine neue Freigabe erforderlich, bevor Fertigung das veränderte Bauteil verwendet. Die Archivierung unterstützt Rückverfolgbarkeit und Audits.

Normativer Rahmen: ISO 9001 unterstützt Anforderungen an Dokumentenkontrolle und Änderungsmanagement; branchenspezifische Normen wie IATF 16949 können zusätzliche Vorgaben stellen. Praxis variiert je Branche und Unternehmen.