Wissensfaktoren

Wissensfaktoren bezeichnet Faktoren, die das Entstehen, die Verbreitung, die Speicherung und die Nutzung von Wissen in einer Organisation beeinflussen. Der Begriff wird im Wissensmanagement verwendet, um die Treiber von Wissensprozessen zu beschreiben. Wissensfaktoren lassen sich grob in menschliche, organisatorische und technologische Dimensionen einteilen sowie in externe Rahmenbedingungen.

Menschliche Faktoren umfassen Motivation, Lernbereitschaft, Fachkompetenz, Vertrauen, Sozialkapital und die Bereitschaft zur Wissensweitergabe. Organisatorische Faktoren umfassen Strukturen, Prozesse, eine unterstützende Kultur, Führung, Incentives, Governance sowie Standards wie Taxonomie und Wissensdatenmanagement. Technologische Faktoren umfassen IT-Infrastruktur, Suchfunktionen, Dokumentation, Metadaten, Datenqualität, Interoperabilität von Systemen und den Einsatz von KI-Unterstützung.

Wissensprozesse benötigen geeignete Rahmenbedingungen: Wissen entsteht oft durch Erfahrungslernen, Teamarbeit und Experimentieren; Wissen wird codifiziert oder explizit gemacht; Wissen wird gespeichert, vernetzt und über Abteilungen hinweg verfügbar gemacht und schließlich genutzt, um Entscheidungen, Innovationen oder Serviceverbesserungen zu unterstützen.

Messgrößen für Wissensfaktoren umfassen Kennzahlen wie die Menge gespeicherter Wissenseinheiten, Nutzungsintensität, Wiederverwendungsquote, Zeit bis zur Problemlösung oder die Anzahl der dokumentierten Best Practices. Bedeutung: Wissensfaktoren sind besonders in wissensintensiven Branchen, bei Digitalisierungs- und Transformationsprozessen relevant. Herausforderungen ergeben sich häufig aus Silos, Datenschutz, mangelndem Vertrauen oder Ressourcenknappheit.

Siehe auch Wissensmanagement, explizites versus implizites Wissen, Lernorganisation.