Wirtschaftsstatistik

Wirtschaftsstatistik bezeichnet die Sammlung, Verarbeitung, Auswertung und Veröffentlichung quantitativer Daten zur wirtschaftlichen Aktivität einer Volkswirtschaft. Sie dient politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen und der Forschung als Grundlage für Analysen, Vergleiche und Prognosen.

Zu den zentralen Bereichen gehören die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Produktions- und Handelsstatistiken, Preis- und Inflationsstatistiken (z. B. Verbraucherpreisindex, Erzeugerpreisindex), Arbeitsmarktdaten, Lohn- und Einkommensstatistiken sowie Außenhandel und Kapitalströme. Die Statistikarbeit verwendet Klassifikationen wie NACE, System of National Accounts (SNA) und internationale Preisindicesysteme, um Daten vergleichbar zu machen.

Auf nationaler Ebene verantworten Statistikämter wie das Statistische Bundesamt in Deutschland die Erhebung nach Rechtsgrundlagen wie dem Statistikgesetz. Auf EU-Ebene ergänzen Eurostat sowie nationale Behörden die Daten durch Harmonisierung und zeitnahe Veröffentlichungen. Daten stammen aus Umfragen, Verwaltungsdaten und, wo möglich, aus administrativen Quellen.

Methodisch umfasst Wirtschaftsstatistik Stichprobenverfahren, Schätz- und Rechenverfahren, saisonale Anpassung, Revisionen und Qualitätskontrollen, um Genauigkeit und Konsistenz sicherzustellen.

Anwendungsfelder sind Konjunkturbeobachtung, wirtschaftspolitische Planung, Preisstabilität, Arbeitsmarktpolitik, Standort- und Unternehmensentscheidungen sowie akademische Forschung. Herausforderungen beinhalten Datenlücken, zeitliche Verzögerungen, revisionsbedingte Schwankungen, regionale Unterschiede sowie Fragen zum Datenschutz und zur Internationalität der Vergleichbarkeit.