Versuchsmodelle

Versuchsmodelle bezeichnet man als vereinfachte Repräsentationen realer Systeme oder Phänomene, die in kontrollierten Experimenten verwendet werden, um deren Verhalten zu untersuchen, Hypothesen zu testen und Vorhersagen zu prüfen. Sie ermöglichen die Manipulation von Einflussgrößen, ohne die Komplexität des ursprünglichen Systems vollständig abbilden zu müssen.

Typen: Physische Versuchsmodelle wie maßstabsgetreue Modelle von Flugzeugen oder Bauteilen; mathematische Modelle, die Zusammenhänge als Gleichungen beschreiben; computergestützte Modelle oder Simulationen; Analoge Modelle, bei denen reale Prozesse durch andere physikalische Systeme simuliert werden. In den Sozial- und Verhaltenswissenschaften kommen oft experimentelle oder simulierte Szenarien zum Einsatz.

Zweck und Vorgehen: Versuchsmodelle dienen der Theorieprüfung, der Erkundung von Kausalbeziehungen, der Machbarkeitsprüfung oder der Optimierung von Designs. Sie werden validiert, indem ihre Vorhersagen mit Beobachtungsdaten verglichen, Sensitivitätsanalysen durchgeführt und die Robustheit des Modells bewertet wird.

Grenzen: Modelle vereinfachen und können Realitäten verzerren; ihre Gültigkeit beschränkt sich auf den Anwendungsbereich und die Randbedingungen. Verzerrungen, Messunsicherheit und Annahmen beeinflussen Ergebnisse; deshalb ist iterative Verfeinerung üblich.

Historisch: Der Einsatz von Versuchsmodellen reicht in die frühe experimentelle Forschung zurück und ist zentral in Technik, Physik, Ingenieurwesen sowie in der empirischen Sozialforschung.