Verpackungswirtschaft

Verpackungswirtschaft ist der wirtschaftliche Bereich, der sich mit der Entwicklung, Herstellung, dem Vertrieb, dem Einsatz sowie der Verwertung und Entsorgung von Verpackungen befasst. Verpackungen erfüllen Funktionen wie Schutz und Haltbarkeit von Produkten, Information und Markenführung, sowie Logistik- und Marketingzwecke. Sie beeinflussen Transport- und Lagerprozesse, Materialeffizienz und Abfallströme in der Wertschöpfungskette.

Zu den verwendeten Materialien gehören Glas, Kunststoff, Papier/Pappe, Metall und Verbundstoffe. Moderne Verpackungen streben neben Funktionalität auch Kreislauffähigkeit an, um Ressourcen zu schonen und Abfall zu reduzieren. Branchenbeteiligte reichen von Verpackungsherstellern über Marken- und Einzelhandelsunternehmen bis hin zu Logistikdienstleistern sowie Recycling- und Entsorgungsbetrieben.

Regulatorisch ist die Verpackungswirtschaft stark durch Abfall- und Kreislaufwirtschaftspolitik geprägt. In Deutschland regelt das Verpackungsgesetz (VerpackG) Produktverantwortung, Registrierung und Verwertungspflichten. Hersteller müssen ihre Verpackungen bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) registrieren, zumeist über das Online-Portal LUCID, und sie bestimmten Rücknahme- und Verwertungssystemen zuordnen. Das Duale System (unter anderem Der Grüne Punkt) bildet eine zentrale Sammel- und Verwertungslösung, ergänzt durch weitere Systeme.

Wesentliche Trends der Branche sind die Stärkung der Kreislaufwirtschaft, Design for Recycling, Mehrweg- und Pfandsysteme sowie die Digitalisierung von Produkt- und Recyclingdaten. Auch biobasierte oder kompostierbare Verpackungen und Innovationen in Leichtbau und Materialeffizienz gewinnen an Bedeutung. Die Verpackungswirtschaft verbindet Produktion, Handel, Verbraucher und Umweltpolitik in einem integrativen Forschungs- und Wirtschaftsbereich.