Vermögensdarstellung

Vermögensdarstellung bezeichnet in der Rechnungslegung die Darstellung der Vermögenswerte eines Unternehmens. Sie bildet zusammen mit der Passivseite der Bilanz die Vermögens- bzw. Kapitalstruktur ab und dient dazu, dem Bilanzleser einen Überblick über die ressourcen zu geben, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen, sowie deren Nutzungsdauer und Herkunft. Ziel ist es, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Liquidität und Zahlungsfähigkeit einschätzen zu können.

In der Praxis gliedert sich die Vermögensdarstellung in Aktiva: Anlagevermögen (z. B. immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Finanzanlagen) und Umlaufvermögen (z. B. Vorräte, Forderungen, liquide Mittel). Innerhalb des Umlaufvermögens wird häufig eine Unterscheidung nach kurzfristigen und langfristigen Positionen vorgenommen, wobei die Liquidität eine zentrale Rolle spielt. Die Vermögensdarstellung wird durch entsprechende Bewertungs- und Abschreibungsregeln konkretisiert.

Bewertung und Abschreibung richten sich nach den geltenden Rechnungslegungsstandards. In Deutschland regelt das Handelsgesetzbuch (HGB) die Bewertung im Jahresabschluss, während international von vielen Unternehmen zusätzlich IFRS-Vorschriften gelten. Grundsätzlich werden Vermögenswerte meist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt und gegebenenfalls ab- bzw. wertberichtigt; bei bestimmten Vermögenswerten können auch Zeitwerte (Fair Value) zugrunde gelegt werden. Anhang und Lagebericht liefern ergänzende Informationen zur Vermögensdarstellung.

Die Vermögensdarstellung dient der Transparenz, dem Verständnis der Vermögensstruktur und der Beurteilung von Risiken, Sicherheiten und der zukünftigen Ertrags- und Zahlungsfähigkeit. Sie ist eng verknüpft mit der Bilanz, dem Jahresabschluss und den jeweiligen Bewertungsgrundsätzen.