Vermögenspreisveränderungen

Vermögenspreisveränderungen bezeichnen die Veränderungen des Marktwerts von Vermögenswerten in einem bestimmten Zeitraum. Im Gegensatz zu laufenden Erträgen wie Zinsen, Dividenden oder Mieten spiegeln sie die Wertentwicklung der Vermögenswerte selbst wider. Der Begriff umfasst verschiedene Vermögensklassen, darunter Finanzanlagen wie Aktien und Anleihen, reale Vermögenswerte wie Immobilien und Rohstoffe sowie immaterielle Vermögenswerte.

Berechnung und Messung: Die Veränderung des Vermögenswertwerts ergibt sich aus dem Endwert minus dem Anfangswert der Position; unrealisiert verbleibende Gewinne oder Verluste werden eingeschlossen. Transaktionen selbst bleiben getrennt; realisierte Gewinne oder Verluste entstehen erst beim Verkauf. In volkswirtschaftlichen Konten fließen Vermögenspreisveränderungen in die Veränderung des Nettovermögens von Sektoren wie Haushalten, Unternehmen und Staat ein. Zur Vergleichbarkeit sind Preisveränderungen inflationsbereinigt bzw. real zu berücksichtigen, und Bewertungsmethoden sowie Datenquellen beeinflussen die Größenordnung.

Auswirkungen: Vermögenspreisveränderungen erzeugen Vermögenseffekte auf Konsum- und Investitionsentscheidungen. Starke Wertsteigerungen können zu höherer Konsumneigung und zu vermehrter Risikobereitschaft führen, während Verluste das Vertrauen schmälern und Finanzstabilität beeinflussen können. Verteilungseffekte ergeben sich dadurch, dass Vermögenswerte ungleich verteilt sind.

Beispiele und Grenzen: Steigende Immobilienpreise erhöhen das Nettovermögen privater Haushalte; Börsenaufschwung bewertet Aktien- und Pensionsfonds positiver. Begrenzungen ergeben sich durch unklare oder unregelmäßige Bewertungen, unterschiedliche Bewertungsintervalle, Illiquidität bestimmter Vermögenswerte und inflationäre Verzerrungen, die reale Veränderungen verzerren können.