Bewertungsintervalle

Bewertungsintervalle bezeichnet den zeitlichen oder ereignisbasierten Abstand, in dem eine Bewertung, Prüfung oder Überprüfung von Objekten, Prozessen oder Daten erfolgt. Sie dienen der Planung, Ressourcennutzung und Risikominimierung, indem regelmäßig relevante Informationen gewonnen werden.

Es gibt verschiedene Typen. Zeitbasierte Intervalle legen feste Abstände fest, zum Beispiel alle sechs Monate oder nach bestimmten Betriebsstunden. Ereignisbasierten Intervallen liegt ein auslösendes Ereignis zugrunde, wie das Erreichen einer Grenzmarke oder das Auftreten eines Fehlers. Intervalle können konstant bleiben oder adaptiv angepasst werden, abhängig vom Risikoprofil, der Leistungsfähigkeit der Messsysteme und der Verfügbarkeit von Daten.

Die Bestimmung erfolgt anhand Kriterien wie Risikograd, Tragweite von Fehlern, Kosten der Datenerhebung, Datenqualität und dem Verlauf der gemessenen Größen. Typische Methoden umfassen historische Datenanalysen, Regelwerke, statistische Ansätze und, in einigen Fällen, Bayesianische Modelle, die Intervalle aktualisieren, wenn neue Informationen vorliegen.

Anwendungsbereiche finden sich in Instandhaltung und Wartung (Inspektionsintervalle), Qualitätskontrolle (Probenpläne), Performance-Reviews, medizinischer Nachsorge, Umwelt- und Sicherheitsmonitoring sowie Complianceprüfungen. Bewertungsintervalle unterstützen frühe Erkennung von Abweichungen und verbessern Planbarkeit, können aber bei zu langen Intervallen zu verpassten Signalen führen oder unnötige Kontrollen verursachen, wenn Daten unzuverlässig sind.

Verwandte Begriffe sind Prüfabstände, Auditzyklen, Probenpläne und Reviewzyklen. In vielen Branchen regeln Normen und Leitlinien Mindestanforderungen an Bewertungsintervalle.