Verfahrenseigenschaften

Verfahrenseigenschaften bezeichnet in der Technik die charakteristischen Eigenschaften eines Verfahrens, die dessen Verhalten, Leistung und Grenzen kennzeichnen. Sie umfassen sowohl qualitative Merkmale wie Zuverlässigkeit und Sicherheit als auch quantitative Kennzahlen wie Durchsatz, Energieverbrauch, Rüst- und Ausschussquoten sowie Prozessstabilität. Im Gegensatz zu Werkstoffeigenschaften, die Eigenschaften des Materials beschreiben, beziehen sich Verfahrenseigenschaften auf die Gesamtheit der Prozesse, Abläufe und Ressourcen, die zur Herstellung oder Verarbeitung von Produkten genutzt werden.

Die Verfahrenseigenschaften lassen sich in technische, wirtschaftliche und ökologische Dimensionen gliedern. Typische Beispiele sind Prozessstabilität und Reproduzierbarkeit, Energie- und Ressourceneffizienz, Prozesssicherheit, Qualität der Endprodukte, Takt- und Durchsatz, Abfall- und Emissionsverhalten, Kosten und Umweltbelastung. Sie entstehen aus dem Zusammenspiel von Prozessparametern (Temperatur, Druck, Geschwindigkeit), Materialeigenschaften, Maschinenzustand und Umgebungsbedingungen.

Bei der Planung und Optimierung von Verfahren dienen Verfahrenseigenschaften als Bewertungsgrundlage. Methoden wie Prozessfähigkeitsanalysen, Design of Experiments oder FMEA unterstützen die Identifikation kritischer Eigenschaften und die Robustheit gegenüber Variation.

In der Praxis werden Verfahrenseigenschaften durch Messgrößen gemessen oder geschätzt: Temperaturprofile, Reaktionszeit, Wärmeübertragung, Mischgrad, Durchsatz, Ausfallquote, Energieverbrauch, Emissionen. Die Ergebnisse beeinflussen Entscheidungen zu Skalierung, Wartung, Qualitätsmanagement und Umweltaspekten.

Sie bilden eine zentrale Orientierung im Qualitätsmanagement, der Prozessoptimierung und im Lieferkettenmanagement, indem sie Transparenz über Leistungsgrenzen schaffen und Zielgrößen für Verbesserungsmaßnahmen liefern.