Umgebungsstoffen

Umgebungsstoffe ist ein Sammelbegriff für Substanzen, die in der Umgebung von Lebewesen vorkommen und mit dieser Umwelt in Wechselwirkung stehen. Er umfasst chemische Verbindungen, partikuläre Stoffe sowie natürliche und anthropogene Substanzen, die in Luft, Wasser und Boden vorkommen oder in Innenräumen vorhanden sein können. Je nach Kontext unterscheidet man Außen- und Innenumgebung; beide Bereiche sind Gegenstand von Forschung, Überwachung und Regulierung.

Zu den typischen Umgebungsstoffen zählen luftgetragene Verunreinigungen wie Stickstoffoxide, Ozon, Feinstaub PM2,5, flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Radon in Innenräumen. Weiters können Metalle, Pestizide oder Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Böden und Oberflächen vorkommen. Industrielle Prozesse, Verkehr und natürliche Quellen tragen zur Vielfalt der Stoffe bei. Die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt richten sich nach Konzentration, Expositiondauer und Eigenschaften der Substanz.

Die Erfassung erfolgt durch Probenahme und analytische Verfahren wie Gaschromatographie, Massenspektrometrie oder ICP-MS. Risiko- und Expositionsbewertungen verbinden Konzentrationen in der Umwelt mit individuellen Aufnahmewegen, um potenzielle Gesundheitsrisiken abzuschätzen. In der Umweltpolitik dienen Umgebungsstoff- Daten der Festlegung von Grenzwerten und Qualitätsstandards.

Der Begriff ist breit gefasst und wird je nach Fachgebiet unterschiedlich genutzt, etwa in der Umweltchemie, Toxikologie, Innenraumökologie oder Arbeitsmedizin. Er betont die Umwelt als Quelle oder Medium, in dem Substanzen vorkommen, deren Messung, Regulierung oder Vermeidung Ziel von Forschung, Monitoring und Schutzmaßnahmen ist.