Umfassensensorische

Umfassensensorische Ansätze beschreiben Verfahren, Systeme oder Erfahrungen, die Sinnesmodalitäten breit berücksichtigen und zu einer kohärenten Gesamtdarstellung oder Interaktion führen. Der Ausdruck setzt sich aus umfassend (allumfassend, ganzheitlich) und sensorisch (die Sinne betreffend) zusammen und wird in deutschsprachigen Texten verwendet, um Multisensorik bzw. multisensorische Gestaltung zu betonen, ohne an eine strenge, formale Terminologie gebunden zu sein.

Anwendungsfelder umfassen unter anderem die Psychologie, die Kognitionswissenschaft, die Mensch-Computer-Interaktion, das Design und die Medienwissenschaften. Ein umfassensensorischer Ansatz konzentriert sich darauf, wie verschiedene Sinneskanäle wie Sehen, Hören, Tassen, Propriozeption oder Gleichgewichtssinn zusammenwirken, um Wahrnehmung, Entscheidung und Handeln zu unterstützen. In der Praxis bedeutet dies oft die Abstimmung visueller, auditiver, haptischer und kinästhetischer Reize, um Benutzererfahrung, Immersion oder Effektivität zu erhöhen.

Wesentliche Merkmale sind die Ganzheitlichkeit und die Berücksichtigung ihrer Wechselwirkungen sowie der zeitlichen Synchronisation von Reizen. Herausforderungen liegen in der Komplexität der Sensorintegration, individuellen Unterschieden in der Sinnesverarbeitung sowie technischen Anforderungen an Latenz, Qualität und Barrierefreiheit.

Der Begriff findet sich in technischen Beschreibungen, Lehrmaterialien, Produkt- und Interface-Designs sowie in therapeutischen und klinischen Kontexten, in denen multisensorische Information eine Rolle spielt. Als Oberbegriff dient er zur Beschreibung eines umfassenden Ansatzes, der je nach Kontext unterschiedliche konkrete Methoden und Technologien einschalten kann.