Uhrenkunde

Uhrenkunde, auch Horologie, ist die Wissenschaft und das Handwerk der Zeitmessung. Sie umfasst die Konstruktion, Herstellung, Wartung, Regulation und das Design von Uhren und Zeitmessgeräten jeder Art – mechanische Uhren, Quarzuhren, Funkuhren sowie moderne Atom- und elektronische Zeitquellen – und ihre Geschichte, Ästhetik und Anwendungsgebiete.

Historisch gewachsen aus der mittelalterlichen Uhrmacherei, markierten Entwicklungen wie die Einführung der Hemmung, das Pendel im 17. Jahrhundert und später die Spirale wesentliche Meilensteine. Im 18. und 19. Jahrhundert führten Schweizer und deutsche Uhrmacher Präzision und Zuverlässigkeit weiter voran. Die Quarztechnologie ab Mitte des 20. Jahrhunderts revolutionierte die Genauigkeit der Zeitmessung; in jüngerer Zeit gewinnen hybride und elektronische Systeme sowie Atomuhren an Bedeutung.

Technik und Theorie umfassen zentrale Konzepte wie Triebwerk, Räderwerk, Hemmung, Ankergang, Unruh und Spirale, sowie Regulierung, Ganggenauigkeit, Temperaturkompensation und Kalibrierung. Die Chronometrie bewertet und zertifiziert die Ganggenauigkeit von Uhren; zudem spielen Design, Materialien, Fertigungstechniken und Restaurierung eine Rolle.

Anwendungsfelder reichen von Wissenschaft, Navigation und Industrie bis zur Museums- und Restaurationspraxis historischer Uhren. Berufsfelder umfassen Uhrmacherhandwerk, Techniker, Restauratoren sowie Ingenieure im Bereich Präzisionstechnik.

Institutionen und Fachgemeinschaften befinden sich in der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und Japan; bedeutende Organisationen betreffen Chronometerprüfungen und Normen. Siehe auch Chronometrie, Uhrmacherei, Zeitmessung.