Funkuhren

Funkuhren sind Uhren, die sich automatisch über Funk von einem zentralen Zeitstandard synchronisieren. Die Zeitbasis stammt aus Atomuhren, wobei das ausgestrahlte Signal eine präzise Referenz für Uhrzeit, Datum und oft auch Sommerzeit liefert. Aufgrund der automatischen Synchronisierung zeigen Funkuhren in der Regel die korrekte Zeit, ohne manuelle Einstellarbeiten.

Funktionsweise: Eine eingebaute Funkempfangseinheit decodiert ein Zeitsignal, das von einer landesweiten Sendestation übertragen wird. Der Zeitcode enthält Stunde, Minute, Datum und DST-Informationen. Das interne Uhrwerk wird nach Empfang neu eingestellt, wodurch Abweichungen minimiert werden. Die Synchronisation erfolgt meist nachts, wenn die Empfangsbedingungen stabil sind.

Standards und Verbreitung: In Deutschland erfolgt der Empfang über DCF77; Großbritannien nutzt MSF; die USA über WWVB und Japan über JJY. Viele Modelle unterstützen mehrere Signale oder wählen automatisch den stärksten Empfang. Funkuhren finden sich als Wand-, Tisch- und Weckuhren sowie in einigen Armbanduhren und modernen Elektronikgeräten.

Geschichte und Kontext: Funkuhren wurden ab den 1980er Jahren populär, als preiswerte Geräte mit Funkempfang auf den Markt kamen. Die Verfügbarkeit zeitgenauer Signale hat die Notwendigkeit manueller Zeitkorrekturen reduziert und die Alltagspräzision erhöht.

Einschränkungen: Empfang kann durch Gebäude, Gelände oder Störungen beeinträchtigt werden; in Tiefenlagen oder in stark urbanen Gebieten ist der Empfang manchmal eingeschränkt. Bei Signalverlust lassen sich Zeiten manuell einstellen, und einige Geräte bieten alternative Uhrzeitquellen oder manuelle Kalibrierung.