TanninFormaldehydHarze

Tannin-Formaldehydharze sind Harze, die durch die kondensierte Reaktion von kondensierten Tanninen mit Formaldehyd entstehen. Sie gehören zur Familie der phenolischen Harze und werden primär als Bindemittel in der Holzwerkstoffindustrie verwendet.

Ausgangsstoffe und Herstellung: Kondensierte Tannine stammen aus Rindenextrakten und anderen Biomasserohstoffen. In der Harzbildung reagieren Formaldehyd und die aromatischen Strukturen der Tannine zu Methylen- und Etherbrücken, wodurch dreidimensionale Netzwerke entstehen. Je nach gewünschtem Verhalten des Harzes erfolgt die Reaktion unter sauren oder basischen Bedingungen und bei Hitze während des Pressvorgangs von Span-, Faser- oder MDF-Platten.

Eigenschaften: Tannin-Formaldehydharze liefern gute Haftung auf Holz und eine moderate bis gute Temperatur- und Wasserbeständigkeit. Die Festigkeitseigenschaften hängen stark von der Tanninquelle, dem Formaldehydgehalt und der Verarbeitung ab. Formaldehydemissionen sind ein Umweltaspekt, der je nach Formulierung berücksichtigt werden muss. Ein Vorteil liegt in dem Anteil erneuerbarer Rohstoffe im Vergleich zu rein petrochemischen Bindemitteln, wenngleich das Harzsystem Formaldehyd enthält.

Anwendungen: Hauptsächlich als Klebstoff in Spanplatten, Holzfaser- und MDF-Platten sowie Sperrholz und andere Holzwerkstoffe. Zusätzlich finden tanninbasierte Harze Einsatz als Binder in bestimmten Foundry-Anwendungen, wo Bindungseigenschaften und ökologische Aspekte relevant sind.

Sicherheit und Umwelt: Die Herstellung und Verarbeitung erfordern sorgfältiges Handling von Formaldehyd. Emissionskontrollen in der Endanwendung sind wichtig, während der Einsatz erneuerbarer Tannine zur Reduktion petrochemischer Abhängigkeiten beitragen kann.