Störanteils

Störanteils ist ein Begriff aus der Technik, der den Anteil eines Signals, einer Messgröße oder einer Systemantwort bezeichnet, der durch unerwünschte Störquellen eingeführt wird. Ziel ist meist eine Verzerrung der Zielgröße zu vermeiden oder die Messgenauigkeit zu erhöhen. Störanteile können sowohl in der Messung als auch in der Regelung oder Übertragung auftreten und unterscheiden sich von zufälligem Rauschen durch Struktur, Kontext oder Vorhersagbarkeit.

Typen und Quellen umfassen externe Störungen wie Umwelteinflüsse, mechanische Vibrationen, Temperaturschwankungen oder elektromagnetische Störungen; sowie interne Störungen wie Bauteildrift, Nichtlinearitäten, Lagerprobleme oder Grenzwerte der Elektronik. Störanteile können additive Störungen sein, die direkt zum Signal addiert werden, oder multiplicative Störungen, die das Signal prozentual verändern. Sie können zeitlich konstant, langsam veränderlich oder impulsartig auftreten und sowohl deterministisch als auch stochastisch sein.

Modellierung und Messung erfolgt oft über Störgrößen d(t), die das Ausgangssignal y(t) beeinflussen, zum Beispiel y(t) = G(u(t)) + d(t) oder y(t) = (1 + p(t))G(u(t)). In der Regelungstheorie wird die Wirkung von Störanteilen durch Übertragungsfunktionen oder Sensitivitätsfunktionen beschrieben, um ihre Auswirkung auf Ausgang oder Regelgröße abzuschätzen.

Gegenmaßnahmen umfassen Designstrategien zur Störunterdrückung, Filterung, Abschirmung, Erdung, robuste Regelungsansätze, Störbeobachter und Sensorfusion. Ziel ist die Reduktion der Beeinflussung durch Störanteile oder eine verbesserte Widerstandsfähigkeit des Systems. Anwendungen finden sich in Elektronik, Fahrzeugtechnik, Automatisierung, Kommunikation und Mess-/Regeltechnik.