Sortimentslänge

Sortimentslänge bezeichnet in der Handelswirtschaft die Gesamtlänge des Warensortiments, gemessen als die Anzahl der einzelnen Artikel (SKUs), die ein Händler anbietet. Sie umfasst alle Varianten eines Produkts, etwa verschiedene Größen, Farben oder Verpackungsgrößen. Häufig wird die Sortimentslänge als Maß der Sortimentstiefe gesehen. Im Gegensatz dazu beschreibt die Sortimentsbreite die Zahl der Warengruppen oder Kategorien; zusammen liefern Breite und Länge das Profil des Sortiments.

Berechnung und Praxis: Die Sortimentslänge ergibt sich aus der Zählung der aktiven Artikel im Sortiment. Saisonale oder temporäre Artikel können die Länge schwanken. Die Länge wird oft auf Ebene eines Gesamtunternehmens oder einer Filialkette gemessen; Unterschiede zwischen Online- und stationärem Handel sind möglich.

Auswirkungen: Eine längere Sortimentslänge bietet größere Auswahl und Umsatzpotenzial, erhöht aber Lagerbestände, Kapitalbindung, Komplexität der Beschaffung sowie das Risiko von Überschneidungen und Kannibalisation zwischen Artikeln.

Pflege und Optimierung: Sortimentsplanung, ABC-Analyse und Category Management helfen bei der Entscheidungslogik. Gezielte Eliminierung von wenig profitablen Artikeln, regelmäßige Reviewzyklen und testweise Erweiterungen je Kategorie unterstützen eine balance zwischen Vielfalt und Effizienz. Operating-Modelle berücksichtigen Kundennachfrage, Margen und Lieferfähigkeit.

Beispiele: In der Praxis variiert die Sortimentslänge stark je Branche: ein Elektronikhandel kann hunderte bis tausende aktive SKUs führen, ein Bekleidungsgeschäft je Saison weniger oder mehr, abhängig von Zielgruppe und Positionierung.