Warensortiments

Warensortiment bezeichnet im Handel die Gesamtheit der Warenarten, die ein Einzelhändler, Großhändler oder Online-Händler seinen Kunden anbietet. Es umfasst Produktgruppen, Marken und Varianten sowie das Rahmenangebot, das sich aus der strategischen Ausrichtung, dem Zielkunden und dem Format des Verkaufskanals ergibt.

Zentrale Dimensionen sind Breite und Tiefe. Die Breite beschreibt die Anzahl der Warengruppen im Sortiment; die Tiefe beschreibt die Anzahl der Varianten innerhalb einer Warengruppe. Ein breites Sortiment deckt viele Kategorien ab, ein tiefes Sortiment bietet viele Varianten einer einzelnen Kategorie. Zusätzlich spielen Qualität, Markenmix und der Anteil eigener Marken eine Rolle.

Das Warensortiment wird durch Sortimentsplanung gesteuert, oft mit Kategorie-Management, Lieferantenbeziehungen und Verbraucherforschung unterstützt. Typische Instrumente sind ABC-Analysen, Sortimentskonsolidierung, Platzierungsentscheidungen und Listing-Strategien. Kennzahlen umfassen Umsatz, Deckungsbeitrag, Lagerumschlag und Fehlmengen (Out-of-Stocks).

Auswirkungen auf Geschäft und Kunden sind vielfältig. Ein gut abgestimmtes Sortiment stärkt Markenführung, Kundenzufriedenheit und Umsatz, erhöht aber auch Beschaffungs- und Lagerkosten. Unterschiedliche Formate setzen unterschiedliche Prioritäten: Supermärkte tendieren zu breitem, moderat tiefem Sortiment; Fachhandel oder Online-Händler können tiefer oder flexibler anlegen, je nach Zielgruppe.

Herausforderungen sind die Balance zwischen Breite und Tiefe, die Begrenzung des Platzes, saisonale Schwankungen, Obsoleszenz und Verhandlungsmacht der Lieferanten.