Softwarelizenzierung

Softwarelizenzierung bezeichnet den rechtlichen Rahmen, der die Nutzung von Software festlegt. Eine Lizenz ist ein Vertrag, der dem Nutzer gegen Zahlung oder kostenlos Nutzungsrechte einräumt, während das Urheberrecht beim Hersteller verbleibt. Lizenzen regeln typischerweise Umfang, Dauer, Gebiet der Nutzung, Verbreitungs- und Änderungsrechte sowie erwartete Pflichten des Nutzers, etwa Installationen, Aktivierung und Compliance-Anforderungen.

Es gibt proprietäre bzw. kommerzielle Lizenzen, die Nutzung gegen Gebühren, Beschränkungen und oft Kopierschutz vorsehen. Open-Source-Lizenzen erlauben den Quellzugang und die Weiterverwendung unter bestimmten Bedingungen; sie werden meist in zwei Gruppen unterteilt: Copyleft-Lizenzen wie GNU General Public License (GPL) und schwachkopyleft, sowie permissive Lizenzen wie MIT, Apache 2.0 und BSD. In der Praxis kommen auch Dual-Licensing-Modelle vor.

Typische Rechtsinhalte betreffen Nutzungsrecht (Installation, Ausführung, Kopie, Modifikation, Weitergabe), Einschränkungen (Sublicensing, Weitergabe, Weiterverkauf, Umgehung von Schutzmaßnahmen), Pflichten (Dokumentation, Sicherheitsupdates) und Vertragsbeendigung. Technische Maßnahmen wie Aktivierung oder Hardware-Keys können den Nutzungsumfang begrenzen. Verstöße können Abmahnungen, Schadensersatz, Unterlassung oder Kündigung der Lizenz nach sich ziehen.

In der Praxis unterscheiden sich Lizenzmodelle nach Abrechnungsgrundlage — Per-User, Per-Device, Per-CPU, Per-Installation, Subskription oder nutzungsbasierte Abrechnung. Cloud- bzw. SaaS-Modelle verleihen Nutzungsrechte oft auf Abonnementbasis statt einer lokalen Kopie. Lizenzmanagement umfasst Erfassung, Compliance-Checks, Audits und Risikobewertung. Open-Source-Compliance spielt eine zentrale Rolle bei der Zusammenstellung von Softwarekomponenten, etwa durch Lizenz-Compliance-Programme und SPDX-Lizenzen.