SmallFaserNeuropathie

SmallFaserNeuropathie ist eine Form der peripheren Neuropathie, bei der überwiegend die kleinen Nervenfasern betroffen sind. Dazu gehören unmyelinisierte C-Fasern und dünnmyelinisierte A-delta-Fasern, die Schmerz-, Temperatur- und autonome Funktionen vermitteln. Die Erkrankung kann primär die Haut sensorisch betreffen oder mit autonomer Dysfunktion einhergehen.

Typische Beschwerden sind brennende oder stechende Schmerzen, Dysästhesien, Allodynie, Taubheit und veränderte Temperaturwahrnehmung, meist an Händen und Füßen. Autonome Symptome wie orthostatische Beschwerden, Verdauungsprobleme, Blasenfunktionsstörungen oder Schwitzen können auftreten.

Ursachen sind vielfältig: Diabetes mellitus und Prädiabetes sind die häufigsten, gefolgt von Autoimmunerkrankungen, Infektionen, Vitaminmangel, Toxinen und bestimmten Therapien wie Neurotoxika (Chemotherapie). Seltene genetische Ursachen und hereditäre small-fiber neuropathies existieren.

Diagnose: Nervenleitgeschwindigkeiten sind oft normal, da größere Fasern nicht betroffen sind. Wichtig ist eine Hautbiopsie zur Messung der intraepidermalen Nervenfaserdichte; zusätzlich können Tests zur Schmerz- und Temperaturwahrnehmung sowie eine autonome Funktionsprüfung eingesetzt werden.

Behandlung: Behandlung der Grunderkrankung, z. B. Blutzuckerkontrolle bei Diabetes. Schmerztherapie mit Neuromodulatoren (Gabapentin, Pregabalin, TCAs, SNRIs), Topika (Lidocain, Capsaicin) und gegebenenfalls Opioide. Immuntherapie, wenn eine autoimmune Komponente vorliegt. Lebensstil, Fußpflege und Physiotherapie verbessern die Lebensqualität.

Prognose: Der Verlauf ist variabel. Einige Patienten bleiben stabil oder verbessern sich bei adäquater Behandlung der Ursache, andere entwickeln fortschreitende Beschwerden. Die Beeinträchtigungen können die Lebensqualität stark beeinflussen.