Sitzdauer

Sitzdauer bezeichnet in der Gesundheits- und Arbeitswissenschaft die gesamte Zeitdauer, in der eine Person sitzt. Sie umfasst Sitz- und Ruhephasen im Alltag, einschließlich Arbeitszeit, Pendeln, Freizeitaktivitäten und Fernsehen. In der Forschung wird Sitzdauer oft als Bestandteil des sedentary behaviors betrachtet und sowohl die Gesamtdauer als auch die Muster des Sitzens (lange ununterbrochene Sitzintervalle vs häufige Unterbrechungen) analysiert.

Fortbewegung des Körpers: Epidemiologische Studien zeigen, dass lange Sitzzeiten mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolische Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Übergewicht und bestimmte Krebsarten assoziiert sind. Viele Ergebnisse deuten darauf hin, dass intensive körperliche Aktivität allein die negativen Effekte langer Sitzperioden nicht vollständig kompensieren kann, obwohl regelmäßige Bewegung vorteilhaft ist. Die Belege stammen überwiegend aus Beobachtungsstudien; Kausalzusammenhänge bleiben Gegenstand laufender Forschung.

Messung und Richtlinien: Sitzdauer wird durch Selbstbericht (z. B. geschätzte Stunden pro Tag oder Werktag) oder durch objektive Messungen mit Bewegungssensoren bzw. Inclinometern erhoben. Praktische Richtlinien betonen neben ausreichender körperlicher Aktivität auch das Vermeiden langer, ununterbrochener Sitzintervalle; häufige Pausen (alle 30 Minuten) mit leichter Aktivität werden empfohlen.

Reduktion und Interventionen: Maßnahmen umfassen verstellbare Schreibtische, ergonomische Arbeitsplätze, Bildschirm- und Pausen-Erinnerungen, gehende Meetings, aktives Pendeln und kurze Bewegungspausen. Die Wirksamkeit variiert je nach Arbeitsplatz, Alter, Geschlecht und Kultur; erfolgreiche Programme kombinieren Umgebungsänderungen mit Verhaltenshinweisen.