Sicherheitsgefühl

Sicherheitsgefühl bezeichnet die subjektive Empfindung von Sicherheit im Alltag, also das Vertrauen, frei von gravierenden Bedrohungen zu sein. Es umfasst kognitive Einschätzungen des Risikos sowie emotionale Reaktionen wie Angst oder Beruhigung. Das Sicherheitsgefühl wird durch reale Bedrohungen, persönliche Erfahrungen und Erwartungen an Institutionen beeinflusst.

Es unterscheidet sich vom objektiven Sicherheitsniveau; niedrigere Kriminalitätsraten garantieren kein hohes Sicherheitsgefühl, während frühere Vorfälle oder negative Berichterstattung dieses mindern können. Medien, soziale Normen und Gruppenerfahrungen prägen die Wahrnehmung ebenso wie individuelle Ressourcen.

Zu den Determinanten gehören die Gestaltung des Umfelds (Beleuchtung, Sichtbarkeit, Barrierefreiheit), die Verfügbarkeit von Sicherheitsdiensten, soziale Bindungen in der Nachbarschaft, Vertrauen in Polizei und Rechtsstaat, wirtschaftliche Stabilität sowie Wohn- und Bildungschancen. Unterschiede nach Alter, Geschlecht, Migrationserfahrung und sozialer Lage sind oft sichtbar.

Folgen eines hohen oder niedrigen Sicherheitsgefühls betreffen Lebensqualität, Mobilität und Teilhabe. Geringes Sicherheitsgefühl kann zu Vermeidung von Orten, reduzierter Aktivität, Schlafstörungen und schlechterer psychischer Gesundheit beitragen sowie wirtschaftliche Entscheidungen beeinflussen.

Die Messung erfolgt überwiegend durch Befragungen und Indizes zur subjektiven Sicherheit. Politisch dient das Sicherheitsgefühl als Indikator für Kriminalprävention, Stadtentwicklung, öffentliche Gesundheit und Katastrophenmanagement. Maßnahmen zielen auf transparente Kommunikation, Beteiligung der Gemeinschaft, bessere Beleuchtung, CPTED-Strategien und Stärkung des sozialen Zusammenhalts.