Serumkreatinin

Serumkreatinin ist ein Blutwert, der die Konzentration von Kreatinin im Serum misst. Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels, das in der Leber produziert wird und größtenteils unverändert über die Nieren ausgeschieden wird. Die Serumkreatinin-Konzentration dient als Indikator für die Nierenfunktion.

Zur Beurteilung der Nierenfunktion wird oft die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) aus der Kreatinin-Konzentration zusammen mit Alter, Geschlecht und oft Rasse berechnet, zum Beispiel mithilfe der CKD-EPI- oder MDRD-Formeln. Die eGFR dient zur Einstufung des Nierenschadens (Stadien der chronischen Nierenerkrankung) und unterstützt die Dosierung von Medikamenten, die über die Niere ausgeschieden werden.

Normale Werte und Einheiten variieren je nach Labor. Typischerweise liegen serums Kreatininwerte im Erwachsenenbereich grob bei etwa 0,6–1,3 mg/dL (etwa 53–115 μmol/L) bei Männern und 0,5–1,1 mg/dL (etwa 45–97 μmol/L) bei Frauen. Da Referenzbereiche je nach Labor unterschiedlich festgelegt sind, sollte die individuelle Referenz im Befundbericht beachtet werden.

Wichtige Einflussfaktoren sind Muskelmasse, Alter, Geschlecht, Ernährungszustand, Hydratation und hormonelle oder rassenbedingte Unterschiede. Hohe Kreatininwerte können auf verminderten oder gestörten Nierenfunktion hinweisen, während niedrige Werte selten auftreten (z. B. bei sehr geringer Muskelmasse).

Vor- und nachanalytische Aspekte wie ausreichende Hydration, Vermeidung extremer körperlicher Belastung vor der Blutabnahme und korrekte Probenhandhabung können das Messergebnis beeinflussen. Serumkreatinin ist ein zentraler, aber oft allein nicht ausreichender Marker; es wird üblicherweise im Kontext anderer Parameter zur Einschätzung der Nierenfunktion interpreted.