Schädelbasisverletzungen

Schädelbasisverletzungen, auch basale Schädelbasisfrakturen genannt, sind Frakturen der Schädelbasis, die die vorderen, mittleren oder hinteren Schädelgruben betreffen. Sie entstehen typischerweise durch hochenergetische Kopftraumata wie Verkehrsunfälle, Stürze oder Schlagverletzungen. Oft treten zusätzliche Verletzungen des Gehirns oder der Meningen auf, und offene Frakturen sind möglich.

Klassifikation und Lokalisation erfolgen meist nach der betroffenen Schädelgrube: anterior, mittlere oder posteriorer Schädelbasis; Frakturen können linear oder komplex verlaufen und offen oder geschlossen sein. Leichte Frakturen heilen häufig konservativ, während begleitende Knöchel- oder Nervenschäden eine intensivere Überwachung erfordern.

Klinische Merkmale umfassen Anzeichen wie Battle-Zeichen (Hinter dem Ohr auftretende Hämatome) und Racoon-Eyes, periorbitale Blutergüsse, CSF-Rhinorrhoe oder CSF-Otorrhoe, was einen CSF-Leck nahelegt. Es können auch vaskuläre oder kraniale Nervenschäden auftreten (z. B. Visusveränderungen, Gesichtsnervenlähmungen). Die Leckage von cerebrospinalem Fluid erhöht das Risiko einer Meningitis.

Diagnostik erfolgt primär durch bildgebende Verfahren, insbesondere Computertomographie (CT) der Schädelbasis. Zur Bestätigung eines CSF-Lecks wird oft der Beta-2-Transferrin-Test herangezogen. Zusätzlich wird auf andere Kopfverletzungen und neurologische Defizite untersucht.

Behandlung und Management richten sich nach dem Frakturmuster und Begleitverletzungen. Viele basale Frakturen benötigen eine überwachte, konservative Behandlung mit Kopferhöhung, Schmerz- und Infektionsprophylaxe. Offene Frakturen, persistente CSF-Lecks oder Infektionen erfordern chirurgische Reparaturen. Nasale oder otologische Instrumentationen sollten bei Verdacht auf Schädelbasisfraktur vermeiden werden. Die Prognose variiert je nach Schweregrad und assoziierten Verletzungen; viele nicht dislozierte Frakturen heilen gut, während persistierende CSF-Lecks das Risiko für Meningitis erhöhen.