Schlauchmaterial

Schlauchmaterial bezeichnet die Werkstoffe, aus denen Schläuche hergestellt werden, und bestimmt deren Eigenschaften wie chemische Beständigkeit, Temperatur- und Drucktoleranz sowie Lebensdauer. Die gängigsten Gruppen sind elastomerische Kautschuke, thermoplastische Kunststoffe und fluorierte Polymere, ergänzt durch verstärkende Innen- oder Außenlagen für höhere Drücke.

Elastomerische Schläuche umfassen Naturkautschuk (NR) und synthetische Kautschuke wie Nitril (NBR), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) sowie Fluorkautschuk (FKM). NR bietet gute Flexibilität, aber begrenzte Öl- und Alterungsbeständigkeit. NBR eignet sich gut für Öle und Kraftstoffe, hat jedoch niedrigere Temperaturreserven. EPDM überzeugt durch Beständigkeit gegen Wasser, Dampf und Witterung sowie gute Temperaturtoleranz. FKM besitzt hervorragende chemische Beständigkeit, ist aber kostenintensiv. Silikonelastomere liefern hohe Temperaturbeständigkeit und Flexibilität bei niedrigen Temperaturen, sind aber teurer und haben oft geringere mechanische Belastbarkeit. Die Wahl hängt von Medium, Temperatur, Druck und Lebensdauer ab.

Thermoplastische Schläuche umfassen PVC, TPU, TPE und PUR. PVC-Schläuche sind kostengünstig und vielseitig; verstärkte Varianten bieten höhere Druckfestigkeit, jedoch oft geringere Langzeitbeständigkeit gegenüber Lösungsmitteln. TPU und PUR verbinden gute Mechanik mit Abriebfestigkeit und sind häufig in Industrie- und Automotive-Anwendungen zu finden. Thermoplaste lösen sich leichter auf aggressive Medien, daher ist die Medienkompatibilität entscheidend.

Fluorpolymere wie PTFE bieten extreme chemische Beständigkeit und breite Temperaturbereiche, sind aber kostenintensiv und mechanisch weniger flexibel ohne Verstärkung. In vielen Einsatzfällen kommen Verstärkungen aus Textil- oder Drahtlagen zum Einsatz, um Druck- und Biegebeanspruchungen zu erhöhen.

Bei der Auswahl spielen Medienverträglichkeit, Betriebstemperatur, Druckbereich, Flexibilität, Abrieb- und Alterungsbeständigkeit sowie Lebenszyklus- und Reinigungsanforderungen eine zentrale Rolle. Für Lebensmittel- oder Medizinbereiche gelten zusätzliche Normen und Zulassungen.