SCADADaten

SCADADaten bezeichnet die Daten, die von SCADA-Systemen gesammelt, übertragen und gespeichert werden, um industrielle Prozesse zu überwachen und zu steuern. Die Daten stammen aus Feldgeräten wie Sensoren, Reglern, Aktoren, RTUs und HMIs, werden zeitstempelt erhoben und stehen in Echtzeit oder in regelmäßigen Intervallen für Analyse und Steuerbefehle bereit.

Typische Datentypen umfassen Prozessgrößen wie Temperatur, Druck, Durchfluss oder Füllstände, Zustandsdaten und Betriebsdaten (Schaltzustände, Alarme), Ereignisse sowie Audit-Logs. Die Daten fließen von Feldgeräten zu Leitsystemen, oft über RTUs/PLCs und Kommunikationsprotokolle wie IEC 60870-5-104, DNP3, Modbus oder OPC UA. Neben aktuellen Messwerten werden auch historische Daten für Langzeitanalysen erfasst.

Die Architektur von SCADA-Systemen umfasst zentrale Leitsystem-Server, Historian-Datenbanken zur Speicherung von Zeitreihendaten, Operatorschnittstellen (HMIs) sowie Client- und Reporting-Komponenten. Hohe Verfügbarkeit, geringe Latenz und Datensicherheit sind zentrale Anforderungen. Typisch sind Redundanzen, Backup- und Wiederherstellungspläne sowie Edge- oder Hybrid-Setups zur Datenverarbeitung nahe der Erfassungsstelle.

Anwendungen der SCADADaten umfassen Echtzeitüberwachung und Fernsteuerung, Prozessoptimierung, Energie- und Ressourcenmanagement, Alarm- und Ereignismanagement sowie Compliance- und Audit-Anforderungen. Historische Daten ermöglichen Trendanalysen, Qualitätskontrollen und Predictive Maintenance.

Herausforderungen sind Interoperabilität, Sicherheit und Datenschutz, Datenqualität sowie Skalierbarkeit. Standards und Normen wie OPC UA fördern die Interoperabilität, während klassische SCADA-Protokolle weiterhin verwendet werden. Die Integration in IIoT- und Cloud-Umgebungen eröffnet neue Analytik- und Archivierungsoptionen, erhöht aber auch den Bedarf an Sicherheitsmaßnahmen.