RoutingSysteme

Routingsysteme bezeichnet Systeme, die dazu dienen, geeignete Routen für Transport- oder Kommunikationszwecke zu bestimmen. Je nach Anwendungsgebiet unterscheiden sich Anforderungen, Datenquellen und Algorithmen. In der Informationstechnik befasst sich der Begriff meist mit der Bestimmung von Wegen, die Datenpakete durch ein Netzwerk nehmen. Zentrale Bausteine sind Router-Software oder -Geräte, Routing-Tabellen, Routing-Protokolle sowie eine Control-Plane, die Routen berechnet, und eine Data-Plane, die Entscheidungen ausführt.

Routing-Algorithmen wie Dijkstra oder Bellman-Ford erzeugen Pfade basierend auf Metriken wie Kosten, Latenz, Bandbreite oder Auslastung. Dynamische Protokolle wie RIP, OSPF oder BGP ermöglichen Anpassungen an Netzwerktopologien, Ausfällen und Policy-Anforderungen. In großen Netzen sorgen hierarchische Strukturen, Policy-basierte Weiterleitung und Failover für Skalierbarkeit.

In der Logistik und im Verkehrswesen umfassen Routingsysteme die Planung und Optimierung von Liefer- oder Fahrtrouten. Sie berücksichtigen Randbedingungen wie Lieferfenster, Fahrzeugkapazität, Verkehrsstaus, Kosten und Umweltauflagen. Moderne Systeme nutzen Geodaten, Echtzeitverkehrsinformationen und Heuristiken oder Metaheuristiken, um Routen zu minimieren, Treibstoff zu sparen oder Lieferzeiten einzuhalten.

Herausforderungen sind Konvergenzzeiten, Skalierbarkeit, Sicherheit und Integrität der Routing-Informationen sowie die Qualität der Eingangsdaten. Routingsysteme sind zentral für Netzwerke und Logistikprozesse und ermöglichen effiziente Daten- oder Güterströme.